Börnsen/Bär: Erinnerung an Anna Politkovskaja - Mahnung für die Pressefreiheit
Berlin (ots)
Anlässlich der weltweiten Lesung im Gedenken an die russische ermordete Journalistin Anna Politkovskaja erklären der kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und Dorthee Bär MdB:
Journalist sein in Russland ist ein äußerst riskanter Beruf. Nach dem Irak gehört dieses Land mit 88 Journalistenmorden in den vergangenen zehn Jahren, so das Internationale Institut für Mediensicherheit in Brüssel, zu den gefährlichsten Staaten für Medienvertreter. Wo Reporter bedroht und umgebracht werden, bleibt die Pressefreiheit auf der Strecke.
Die weltweiten Lesungen anlässlich des Gedenkens an die ermordete russische Journalistin Anna Politkovskaja zeigen nicht nur eine notwendige internationale Solidarität, die Meinungsfreiheit nicht verkommen zu lassen, sondern sind auch eine eindeutige Mahnung an Präsident Putin, eine Umkehr zu mehr Demokratie in seinem Land zu bewirken.
In 20 Ländern sind über 100 Institutionen dem Aufruf gefolgt, an die Ermordung der russischen Journalistin zu erinnern. Mit diesem Gedenken soll Nachdenken und Handeln bewirkt werden. Aktionen wie diese internationalen Lesungen dürfen sich nicht nur auf die Erwachsenenwelt beschränken, sondern müssen sich auch auf die Schulen und Jugendinstitute beziehen.
Es ist und bleibt Aufgabe aller Demokraten, das Bewusstsein über Inhalte und Formen politischer Kommunikation zu erhellen. Weil leider auch aktuell vielfach die Lüge zur Durchsetzung politischer Ziele gehört, ist es deshalb Aufgabe der demokratischen Wertegemeinschaft, auf Machtmissbrauch hinzuweisen. Durch die weltweiten Lesungen ist dies nicht nur deutlich gemacht worden - Akteure und Initiatoren haben gleichzeitig gezeigt, dass sie Kräfte sind, die sich aktiv gegen politischen Machtmissbrauch einsetzen, und damit haben sie das Bewusstsein für Menschen- und Bürgerrechte geschärft. So, wie es Anna Politkovskaja in ihren Reportagen tat, indem sie das Leid und die Verzweiflung der Bevölkerung im Krieg, vor allem aber die Mechanismen der Macht und das Taktieren der politische Verantwortlichen, beschrieb.
Ihr Tod ist bis heute nicht aufgeklärt. Die Mörder von Anna Politkovskaja sind bis heute nicht gefasst. Kennzeichnend für die derzeitige Meinungslage in Russland ist, dass über diese weltweite Lese-Initiative nicht berichtet wurde.
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de
Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell