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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Vaatz: NAP II darf deutsche Braunkohle nicht benachteiligen

Berlin (ots)

Anlässlich der Veröffentlichung eines
Positionspapiers der Landesgruppen Nordrhein-Westfalen, Sachsen, 
Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Sicherung der deutschen
Braunkohle erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und 
Sprecher der ostdeutschen Abgeordneten der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz MdB:
Braunkohle ist der einzige heimische Energieträger, der über lange
Zeiträume zu kalkulierbaren Preisen und ohne Subventionen verfügbar 
ist. Stromerzeugung aus Braunkohle bedeutet nahezu 100 % einheimische
Wertschöpfung und ist für Ostdeutschland, aber auch 
Nordrhein-Westfalen von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Etwa 
25 % des in Deutschland erzeugten Stroms stammt aus Braunkohle.
Katastrophal ist daher der Vorschlag des Bundesministers für 
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Gabriel, in den jetzt 
überarbeiteten Nationalen Allokationsplan II (NAP II) im Strombereich
einen einheitlichen Benchmark einzuführen. Der gemeinsame Benchmark 
für Braun- und Steinkohle soll 750 g CO2/kWh betragen, was eine 
erhebliche Benachteiligung für die Braunkohleindustrie bedeuten 
würde. Denn moderne Braunkohlekraftwerke haben je nach Wirkungsgrad 
und Heizwert der Kohle einen Ausstoß um 950 g CO2/kWh. Ältere Anlagen
liegen noch weit darüber.
Damit wird die erforderliche Reduktionslast für die zweite 
Handelsperiode fast ausschließlich auf die Braunkohlekraftwerke 
gewälzt. Selbst die relative Wettbewerbsfähigkeit der neugebauten 
hocheffizienten Braunkohlekraftwerke wird so gegenüber Steinkohle- 
und Gaskraftwerken massiv beeinträchtigt. Damit werden über 22.000 
direkte und ca. 50.000 indirekte Arbeitsplätze in den 
Braunkohleförderregionen verloren gehen.
Es muss berücksichtigt werden, dass Ostdeutschland bereits bisher 
einen ganz erheblichen Beitrag beim CO2-Abbau geleistet hat. Seit 
1990 hat die ostdeutsche Stromwirtschaft 20 Mio. Tonnen 
CO2-Emissionen durch Stilllegung und 30 Mio. Tonnen durch 
Modernisierung und Anlagenersatz erbracht. Diese Emissionssenkungen 
in der ostdeutschen Braunkohle machen gut ein Drittel der Senkungen 
in den letzten 16 Jahren aus. Eine Reduktion der CO2-Emissionen auf 
null- wie von Bundesminister Gabriel jetzt beabsichtigt - ist 
Ostdeutschland nicht zumutbar.
Ich begrüße daher die Forderung der Landesgruppen 
Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und 
Thüringen im Nationalen Allokationsplan II nach einem 
Braunkohle-Benchmark in Höhe von 950 g CO2/kWh und nach einem 
Verzicht auf Teilauktionierung der Zertifikate.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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