Börnsen: Christenverfolgung in der Türkei, ein Akt von barbarischem Kulturkampf
Berlin (ots)
Anlässlich der Ermordung von drei Christen in der türkischen Stadt Malatya erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
Der Überfall auf ein christliches Verlagshaus und die bestialische Ermordung von drei Christen in der Türkei, darunter ein Deutscher, ist ein Gewaltakt gegen die Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit. In Europa selbstverständliche Grundrechte werden zu Gunsten eines Kulturkampfes aufgehoben.
Die Türkei hat sich abermals der in Europa geltenden Werte und Standards als nicht würdig erwiesen. Die Untat darf nicht allein als das Werk von nationalistisch-islamistisch fanatisierten jungen Männern gesehen werden, die fast noch Kinder sind. Staatliche Stellen, darunter die türkische Religionsbehörde und der Staatsminister für Religionsfragen, haben sich in der Vergangenheit an der Hetze gegen Andersgläubige beteiligt. Auch die "ganz normale" alltägliche Schikanierung von Christen in der Osttürkei ist bislang von offizieller Seite nicht unterbunden worden. Der inakzeptable Strafrechtsparagraf 301 gegen die "Verunglimpfung des Staates und des 'Türkentums'" ist nach wie vor in Kraft.
Das bleibt nicht ohne Folgen: Der beklagenswerte Tod der drei Christen steht in einer Linie mit der Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink Anfang des Jahres und den Übergriffen auf gleich drei katholische Geistliche im Jahr 2006. Der Nobelpreisträger Orhan Pamuk sagte im Februar 2007 nach massiven Drohungen in der Türkei eine Lesereise nach Deutschland ab.
Der Überfall auf den Bibel-Verlag ist nicht nur ein deutsches Thema. Das kulturelle Selbstverständnis Europas und des christlichen Abendlandes ist herausgefordert. Die bisherigen europäischen Reaktionen auf die Tat waren unbefriedigend.
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