Börnsen/Krings: Mehr Platz für die Popmusik
Berlin (ots)
Anlässlich der ersten Lesung des Antrags der Koalitionsfraktionen "Populäre Musik als wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens stärken" im Plenum des Deutschen Bundestages erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und der zuständige Berichterstatter, Dr. Günter Krings MdB:
Früher galt: Wer jung ist, hört Popmusik, wer alt ist, nur "Klassik". Heute gilt: Wer jung ist, hört Popmusik, wer alt ist, beides! Popmusik ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens geworden. Country, Jazz, Blues, Elektropop und vieles mehr - Deutschland, das bekanntermaßen ein einzigartiges klassisches musikalisches Erbe besitzt, verfügt ebenso über eine lebendige, kreative und bunte moderne Musikkultur.
Was wenig bekannt ist: Deutschland ist ein Zentrum der internationalen Popmusik. Hier ist nicht nur einer der größten Musikmärkte der Welt, sondern wir sind auch ein "Studio". Die in Berlin jährlich stattfindende Popkomm ist europaweit die größte Fachmesse für Musik und Entertainment. In der elektronischen Musik bietet kaum ein anderes Land der Welt eine solch große stilistische Vielfalt wie Deutschland. Die deutsche elektronische Musik ist international anerkannt und wird weltweit umgesetzt.
Kein Wunder also, dass Popmusik der lukrativste Zweig der Musikindustrie ist: Über 70 Prozent der hierzulande verkauften Tonträger sind der populären Musik zuzurechnen. Allerdings. Die Anerkennung, die der populären Musik seitens der Konsumenten zuteil wird, stand bislang in der Politik noch aus. Nun beginnt sich dies mit der von Kulturstaatsminister Bernd Neumann ins Leben gerufenen "Initiative Musik" zur Förderung der populären Musik zu ändern. Die CDU/CSU-Bundestagfraktion unterstützt diesen neuen Kurs mit ihrem Antrag nachdrücklich und dankt ihrem Kollegen Steffen Kampeter für seine Initialzündung. Unser Ziel ist es, dass die Förderung des Bundes im Bereich der populären Musik noch stärker systematisiert und koordiniert wird, dass der Export deutscher Rock-, Pop- und Jazzmusik noch effizienter strukturiert und unterstützt wird und auch die Nachwuchsförderung intensiviert wird. Ein Hauptanliegen richtet sich allerdings an die Rundfunkanstalten, denn hier ist die Situation für die deutsche Popmusik nicht zufriedenstellend. Wir brauchen neue Formate, mit denen die hiesige Rock-, Pop- und Jazzmusik eine angemessene Plattform bekommen. Nicht nur in der Politik, sondern auch im Rundfunk sollte die deutsche Popmusik eine ihrer Beliebtheit und Bedeutung entsprechende Berücksichtigung finden. Auch darin sind sich die beiden großen Fraktionen von CDU/CSU und SPD einig.
Und schließlich müssen wir alle daran arbeiten, dass das geistige Eigentum der Musikschaffenden geschützt wird. Denn noch nie wurde so viel Musik gehört wie heute und noch nie war die Bereitschaft geringer, dafür auch zu bezahlen: Von 1995 bis 2005 hat sich die tägliche Musiknutzung von Tonträgern von 14 auf 45 Minuten mehr als verdreifacht. Und im gleichen Zeitraum sind die Umsätze der Musikwirtschaft um 35 Prozent zurückgegangen. Bei den anstehenden parlamentarischen Beratungen zum Urheberrecht werden wir daher dafür sorgen, dass der Stellenwert von Kreativität und geistigem Eigentum auch in Zeiten der Digitalisierung gerecht gesichert wird.
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