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ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus": Rentenerhöhung 2009 um rund 3,5 Prozent möglich - Steigerung fällt mit ziemlicher Sicherheit wesentlich höher als erwartet

Köln (ots)

Die Rentenerhöhung, die in den kommen Tagen vom
Bundestag beschlossen werden soll,  würde im Jahr 2009 nach 
Informationen des ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" deutlich höher 
ausfallen als bisher erwartet. Demnach würde die Rente nach 
Aussetzung des Riester-Faktors  zum 1. Juli 2009 nicht nur wie von 
der Bundesregierung angekündigt um 2,2 Prozent, sondern 
voraussichtlich sogar um rund 3,5 Prozent steigen. Das berichtet 
"Plusminus" in seiner Sendung am Dienstag, 21.50 Uhr im Ersten. Wie 
Recherchen ergaben, liegen die durchschnittlichen Tariferhöhungen 
momentan mit vier Prozent höher als bisher angenommen. "Das führt zu 
einer dreiprozentigen Erhöhung der sozialversicherungspflichtigen 
Entgelte und das ist dann auch die Steigerungsrate, die den Rentnern 
zugute kommt", sagte der Finanzwissenschaftler Prof. Bernd 
Raffelhüschen aus Freiburg im Breisgau gegenüber "Plusminus". 
Außerdem sorge der so genannte Nachhaltigkeitsfaktor für eine weitere
Erhöhung, so dass die Rentner 2009 rund 3,5 Prozent mehr erwarten 
können. Für einen Durchschnittsrentner wären das immerhin gut 40 Euro
pro Monat.
Die Bundesregierung hatte vor kurzem angekündigt, den erst 2004
eingeführten "Riester"-Faktor, der die Rentenerhöhung dämpfen soll, 
für zwei Jahre auszusetzen. Die Rentner sollten in den Jahren 2008 
und 2009 vom wirtschaftlichen Aufschwung und den Lohnsteigerungen 
profitieren. Zum Stichtag am 1. Juli dieses Jahres sollen die Renten 
daher statt um 0,46  um 1,1 Prozent steigen, ein Rentner mit 
durchschnittlicher Rentenhöhe von 1170 Euro hätte dann zwar pro Monat
nur 12 Euro mehr im Geldbeutel, doch zum 1. Juli 2009 sollte die 
Steigerung sogar noch einmal 2,2 Prozent betragen. Das wären dann 25 
Euro monatlich mehr im Portemonnaie. Nach Berechnungen von 
"Plusminus" könnten es im kommenden Jahr aber sogar gut 40 Euro 
werden.
Bisher gingen Rentenkasse und Bundesregierung für das Jahr 2008
von einer durchschnittlichen Entgeltsteigerung von nur 2,2 Prozent 
aus. Doch diese für die Rentenerhöhung 2009 entscheidende Größe 
könnte laut Raffelhüschen sogar bei über 3 Prozent liegen. Daneben 
führt der Nachhaltigkeitsfaktor zu weiteren, deutlich positiveren 
Ergebnissen als gedacht. Der Nachhaltigkeitsfaktor in der 
Rentenformel sollte eigentlich dafür sorgen, dass bei langfristig 
sinkender Zahl erwerbstätiger Beitragszahler auch die Rentenhöhe 
sinkt - beziehungsweise langsamer steigt. Im Moment erzeugt dieser 
Nachhaltigkeitsfaktor jedoch das Gegenteil: Denn tatsächlich ist 
nicht nur die Arbeitslosigkeit gesunken, sondern auch die Zahl der 
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf Rekordniveau 
gestiegen. "2009 kann ein Jahr sein, wo die Rentner tatsächlich mehr 
zusätzliches Geld in der Tasche haben, als die Erwerbstätigen", 
vermutet Professor Raffelhüschen. Ob die Rente im Juli 2009 nun um 
3,5 Prozent oder sogar noch mehr steigen wird, steht erst bei 
Vorliegen endgültiger Zahlen im April nächsten Jahres fest.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770
Klaus Schmidt, Redaktion Plusminus, Telefon 0221-220-3905

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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