Zahlreiche WDR-Produktionen für Deutschen Fernsehpreis nominiert - Drei Nominierungen für "Contergan" - Insgesamt neun Nominierungen für den WDR
Köln (ots)
Der WDR hat neun Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis 2008 erhalten. In der Kategorie "Bester Fernsehfilm/Mehrteiler" wurde das hochkarätig besetzte historische Drama "Contergan" nominiert. Gleichzeitig erhielten Katharina Wackernagel und Benjamin Stadler in den Kategorien "Beste Schauspielerin" und "Bester Schauspieler" eine Nominierung. Das Präparat Contergan ist bis heute Synonym für den größten Arzneimittelskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. 1957 kam das Schlafmittel, das durch seine Nebenwirkungen in mehreren tausend Fällen für starke Missbildungen bei Neugeborenen sorgte und Jahre nach seiner Markteinführung zum Gegenstand eines erbitterten Rechtsstreits wurde, in den Handel. Im Mittelpunkt des WDR-Zweiteilers steht die fiktionale Geschichte eines Anwalts, der selbst Vater eines contergangeschädigten Kindes ist - und allen Widerständen zum Trotz einen Prozess gegen das verantwortliche Pharmaunternehmen anstrengt. Er ahnt nicht, dass sich dieser Fall über Jahre hinziehen wird und zur Zerreißprobe für seine Ehe werden soll. Adolf Winkelmann führte Regie, Benedikt Röskau schuf die Drehbücher. "Contergan" ist eine Koproduktion des Westdeutschen Rundfunks mit ARD Degeto, ZEITSPRUNG Film und TV Produktions GmbH und EOS Entertainment GmbH/Jan Mojto. Er wurde gefördert mit Mitteln der Filmstiftung NRW GmbH. Produzent ist Michael Souvignier, die verantwortliche WDR-Redakteurin ist Katja De Bock.
Ebenfalls in der Kategorie "Bester Schauspieler" wurde Misel Maticevic für die Darstellung des Clemens Brentano in dem historischen Drama "Das Gelübde" nominiert. Das Drehbuch von Markus Busch und Dominik Graf basiert auf überlieferten Begebenheiten im Jahr 1818 im westfälischen Dülmen und auf dem gleichnamigen Roman von Kai Meyer. Der Dichter und Lebemann Brentano setzt sich als schlichter "Schreiber der Wunder Gottes" ans Bett der Nonne Anna Katharina Emmerich, um deren Visionen und Ansichten niederzuschreiben. Das Zusammentreffen des berühmten Dichters mit Anna Katharina Emmerich, die am 3. Oktober 2004 von Papst Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen wurde, wird für beide zur Wegkreuzung. "Das Gelübde" ist eine Produktion der Colonia Media Köln (Produzent: Winka Wulff und Michael Hild, Bavaria Film) in Koproduktion mit WDR und ARTE, gefördert von der Filmstiftung NRW, für Das Erste. Redaktion Wolf-Dietrich Brücker (WDR) und Andreas Schreitmüller (ARTE).
In der Kategorie "Beste Serie" erhielt die sechsteilige Krimikomödie "Mord mit Aussicht" eine Nominierung. Josephine Haas (Caroline Peters), genannt Sophie, eine engagierte Kölner Kriminalkommissarin, scheint kurz vor dem Karrieresprung. Doch wird sie nicht - wie erwartet - zur Chefin der Kölner Mordkommission, sondern zur Dienststellenleiterin in Hengasch in der hintersten Eifel (weg-)befördert. ( Buch: Marie Reiners, Regie: Arne Feldhusen, Christoph Schnee, Produzenten Heike Schwarzbach, Mario Krebs, Pro GmbH, Redaktion WDR Lucia Kreuter,)
Als "Beste Reportage" wurden zwei WDR-Produktionen nominiert. In der Presenter-Reportage "Alt sein auf Probe - Ein Neu-Rentner auf Entdeckungsreise", die im Rahmen der ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben - Chancen einer alternden Gesellschaft" gezeigt wurde, zieht der bekannte Polit-Journalist und ARD-Moderator Sven Kuntze für sieben Wochen in ein Altenheim in Köln - auf Probe. Er erlebt außerdem den Alltag einer Seniorenhausgemeinschaft in Dresden, einen Vier-Generationen-Haushalt in Detmold und eine Wohnsiedlung für Alt und Jung in Weimar.(Autoren Gesine Enwaldt, Ravi Karmalker, Sven Kuntze, Redaktion WDR Ulrike Schweitzer, Wiel Verlinden, Britta Windhoff).
Für ihre ARD-exclusiv-Reportage "Kindersklaven" haben sich die Autoren Rebecca Gudisch und Tilo Gummel als interessierte Käufer für verschiedene Produkte getarnt und sind mit versteckten Kameras in das System der Kindersklaverei eingedrungen. Sie spürten dabei Kinder, Eltern, Schlepper, Firmenchefs auf - gemeinsam mit denen, die die Kinder befreien wollen. Ein verwirrendes Netz aus Zwischen- und Unterhändlern macht es oft schwer nachzuweisen, wo die von Kindern produzierten Waren letztendlich landen. Doch der Nachweis bei verschiedenen Produkten, z.B. bei indischen Pflastersteinen, ist gelungen. Sie sind mittlerweile der Renner bei den deutschen Steinhändlern - und kosten nur rund die Hälfte von einem deutschen Stein. Viele deutsche Firmen behaupten: Unsere Steine sind "kinderarbeitsfrei".Also wird getrickst: Ein deutscher Steinhändler wirbt zum Beispiel mit einem UNESCO-Zertifikat, das angeblich kinderarbeitsfreie Ware garantiert. Das Reporterteam findet jedoch genau in den Steinbrüchen dieser Firma Kinder, die dort Pflastersteine schlagen. Und das UNESCO-Zertifikat, so stellt sich heraus, wurde nie von der UNESCO ausgestellt. Die Autoren fahren zu der deutschen Firma und konfrontieren die Chefs mit ihren Bildern. (Redaktion WDR Mathias Werth)
In der Kategorie "Beste Wissenssendung" wurde das seit 1993 sehr erfolgreiche WDR-Wissenschaftsmagazin "Quarks & Co" mit Ranga Yogeshwar nominiert. Die WDR-Sendung nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer einmal pro Woche mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise. Spannende Themen aus der Welt des Wissens werden behandelt, Geheimnisse gelüftet und Grundlagen und Hintergründe erforscht. Das alles vermittelt der renommierte und beliebte Moderator Ranga Yogeshwar auf eine unkomplizierte, leicht verständliche Weise. Redaktionsleitung: Thomas Hallet - Redaktion Monika Grebe, Claudia Heiss, Daniele Jörg, Wolfgang Lemme.
"Der Popolski Show" mit Achim Hagemann, Markus Grieß und Hans Wollrath ist in der Kategorie "Beste Comedy" nominiert worden (Redaktion WDR Karin Zahn). Opa Popolski hat vor hundert Jahren die Pop-Musik erfunden. Für ihn und seine Familie Grund genug für eine angemessene Würdigung dieses Weltereignisses. Die Popolskis erwarten vom WDR eine gebührend große Show mit Sinfonieorchester, dem Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin. Als die Popolskis jedoch feststellen, dass dies nicht in die Tat umgesetzt wurde, hacken sie sich wütend in das WDR Fernsehprogramm, um direkt aus ihrer Plattenbausiedlung in Zabrze "Der Popolski Show" zu senden. In dieser wissen sie ihre unglaubliche Geschichte von gestohlenen und verhunzten Popsongs zu berichten. Sie zeigen "erdrückendes Beweismaterial" und lassen Popstars zu Wort kommen, die zerknirscht den Diebstahl der Songs bestätigen. So gesteht Modern Talking Sänger Thomas Anders via Live-Schaltung sein Vergehen und Stefan Raab wird sogar auf frischer Tat ertappt, wie er sich auf dem Schwarzmarkt das Popolski-Original "Maschendrahtzaun" beschafft.
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