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Achtung Redaktionen: Aus aktuellem Anlass hat sich der Gast geändert!!!
Das Erste, Mittwoch, 31. Juli 2002, 23.00 Uhr - 23.30 Uhr
Gabi Bauer
Gast: Moritz Hunzinger

Köln (ots)

"Strippenzieher", "Beziehungsmakler",
"Informationsdealer", "Networker", PR-Berater, Lobbyist - wenn es um
Moritz Hunzinger geht, fällt Beobachtern gleich eine ganze Menge
Berufsbezeichnungen ein. Seit mehr als 20 Jahren berät der
Frankfurter Geschäftsmann deutsche Spitzenpolitiker, ausländische
Staatsmänner und bedeutende Wirtschaftsführer. Zu seinen Aufgaben
gehört es, Kontakte herzustellen, geschäftliche Interessen mächtiger
Unternehmen zu vertreten und das Image prominenter Persönlichkeiten
zu pflegen. Nach dem Skandal um Rudolf Scharping und den darauf
folgenden Enthüllungen hat nun die öffentliche Diskussion darüber
begonnen, was hinter den Kulissen von Politik und Wirtschaft
geschieht und geschehen darf.
20 Jahre war Moritz Hunzinger alt, als er 1979 die Hunzinger PR
GmbH gründete. Zuvor hatte er ohne Abitur die Schule verlassen und an
der Militärakademie Valley Forge in Pennsylvania einen Abschluss
erlangt. Mittlerweile beschäftigt er in 28 Ländern rund 960
Mitarbeiter, in seiner Adressdatei sollen sich Auskünfte über 67 000
Menschen aus dem öffentlichen Leben befinden. Die Liste seiner Kunden
ist lang und prominent besetzt. Helmut Kohl, Joschka Fischer und
Muammar el Gaddafi nahmen seinen Dienste ebenso in Anspruch wie der
serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic und Microsoft-Gründer Bill
Gates. Die deutsche Niederlassung von Microsoft wird den laufenden
Vertrag allerdings nicht verlängern. Täglich tauchen in der Presse
neue Namen von Politikern auf, die in enger Beziehung zu Hunzinger
gestanden haben oder noch stehen sollen. Von seinen Spenden
profitierten alle im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der
PDS. Dem Abgeordneten Cem Özdemir gewährte er großzügig einen Kredit.
Angeblich soll der Grüne nicht der einzige Politiker gewesen sein,
der davon Gebrauch machte.
Wie wird man zum "Strippenzieher", "Beziehungsmakler",
"Informationsdealer"? Wie wichtig ist Moritz Hunzinger das Gefühl,
zum Zirkel der Mächtigen dazuzugehören? Befürchtet er nicht, dass die
Demokratie durch das von ihm geschaffene Netzwerk aus Politik und
Wirtschaft Schaden nehmen könnte? Gabi Bauer fragt nach -  am 31.
Juli im Ersten.
Redaktion Susanne Garsoffky
Rückfragen
Veronika Nowak, 
WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607

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