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Das Erste: WDR-Koproduktion "Loveparade - Die Verhandlung" zum zehnten Jahrestag der Katastrophe

Köln (ots)

Die Loveparade-Katastrophe jährt sich am 24. Juli 2020 zum zehnten 
Mal. Zu diesem Anlass zeigt Das Erste am kommenden Mittwoch - zwei 
Tage vor dem Jahrestag - einen Dokumentarfilm, der sich intensiv mit 
der Gerichtsverhandlung nach dem Drama von Duisburg auseinandersetzt.
Darüber hinaus läuft ebenfalls am Mittwoch der WDR-Fernsehfilm "Das 
Leben danach". Hier geht es - auf fiktionaler Ebene - um die 
Überlebenden der Katastrophe. 

Fast zehn Jahre nach ihrem furchtbaren Ende, als auf der Loveparade 
in Duisburg 21 Menschen im Gedränge ums Leben kamen und 652 verletzt 
wurden, zeigt Das Erste am Mittwoch, 22. Juli 2020, um 22:45 Uhr, den
Dokumentarfilm "Loveparade - Die Verhandlung". Die juristische 
Aufbereitung der Katastrophe steht im Fokus der WDR-Koproduktion.

Ein Dokumentarfilm über Schuld und Gerechtigkeit, Schmerz und Trauer

Der Film begleitet das wahrscheinlich komplexeste Strafverfahren in 
der Geschichte der Bundesrepublik vom ersten bis zum letzten 
Verhandlungstag. Am 4. Mai 2020 hat das Landgericht Duisburg den 
Prozess - ohne Urteil - eingestellt. 

Der multiperspektivische Film von Dominik Wessely (Redaktion: Jutta 
Krug, WDR) berührt, weil er existenzielle Fragen aufwirft: Es geht um
Gerechtigkeit, um Schuld, Scham und vor allem um Schmerz und 
abgrundtiefe Trauer. 

Dominik Wessely, Regisseur: "Wir wollten eine filmische Erzählung 
schaffen, die sich in ihrer klaren Form von den Fernsehbildern 
absetzt, die wir ansonsten mit der Berichterstattung zur 
Loveparade-Katastrophe assoziieren. Wie ein Ereignis erzählen, das 
man nicht filmen kann? Dreharbeiten in Gerichtssälen während 
Verhandlungen sind in Deutschland nicht möglich. Was dort verhandelt 
wird, bleibt den Augen der Kameras verschlossen. Damit mussten wir 
umgehen und eigene Lösungen finden."

Das Strafverfahren wurde in mehr als 80 Drehtagen akribisch 
begleitet. Zwar durfte - wie allgemein üblich - immer nur 15 Minuten 
vor jedem Verhandlungstag im Saal gedreht werden, doch das Filmteam 
von DOCDAYS Productions hat den Prozess vollständig protokolliert und
insgesamt über 3.500 Protokollseiten und 250 Stunden Dreh- und 
Archivmaterial ausgewertet. Ein dreijähriges Mammut-Filmprojekt zu 
einem Jahrhundertprozess.

Es sprechen Beteiligte, die sich zuvor nie vor der Kamera zur 
Katastrophe geäußert haben

Der Film folgt den Akteuren und dem Prozess selbst. Er dokumentiert, 
er bewertet nicht: Er sucht die Nähe zu seinen Protagonisten, auch 
über Versachlichung.
In "Loveparade - Die Verhandlung" kommen Beteiligte zu Wort, die sich
zum Teil noch nie vor einer Kamera zu den Ereignissen rund um die 
Katastrophe und den Prozess geäußert haben. 

Prof. Dr. Jürgen Gerlach, Gutachter: "Um eine Katastrophe an dem Tag 
zu verhindern, hätte man diese Veranstaltung nicht durchführen 
können. Weil: dieses Gelände war für das Konzept, die Dynamik der 
Personenströme, in seiner Begrenzung der Ausmaße, einfach nicht 
geeignet und die Gefahrenlage war von Beginn an hoch."

Musik spielt in diesem Film eine zentrale Rolle. Die Arbeit des 
spanischen Komponisten Jesús Díaz ist geprägt von der Kulisse der 
letzten Loveparade: dem Tunnel und dem alten Güterbahnhofsgelände. 
Das akustische Material, aus dem er seine Komposition entwickelte, 
besteht aus Tönen und Klängen, die im Tunnel und auf dem ehemaligen 
Veranstaltungsgelände erzeugt und gesammelt wurden. 

Der Film erlaubt es dem Publikum nachzuvollziehen, wie groß der 
Erwartungsdruck an das Gericht war: Warum kam es zur Katastrophe und 
wer war schuld daran? Er zeigt, wie schwierig es ist, diese Fragen zu
klären und - der Wahrheit und den Prinzipien des Rechtsstaats 
verpflichtet - für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen.

Im Vorfeld des Dokumentarfilms zeigt Das Erste um 20.15 Uhr 
(Mittwoch, 22. Juli 2020) den Fernsehfilm "Das Leben danach" (WDR, 
2017) von Nicole Weegmann (Buch: Eva und Volker A. Zahn). Der Film 
setzt sich intensiv mit den Überlebenden der Katastrophe bei der 
Duisburger Loveparade auseinander. Für die traumatisierten Menschen 
wird das Leben nie wieder so sein wie zuvor. Mit Jella Haase, Carlo 
Ljubek, Martin Brambach u. a.

Hinweise:

Der Dokumentarfilm "Loveparade - Die Verhandlung" und der Fernsehfilm
"Das Leben danach" sind für Journalisten schon vor dem Sendetermin im
Vorführraum der WDR Presselounge zu sehen. Für den Vorführraum ist 
eine besondere Freischaltung erforderlich. 

Zitate aus dem Dokumentarfilm "Loveparade - Die Verhandlung" sind nur
im Rahmen einer Berichterstattung zum Film gestattet!

Weitere Informationen zum Dokumentarfilm auch im Netz: https://www1.w
dr.de/fernsehen/wdr-dok/sendungen/loveparade-die-verhandlung-114.html


Fotos finden Sie unter ARD-Foto.de 

Pressekontakt:

WDR Kommunikation
Telefon 0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de

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