WDR Fernsehen, Mittwoch, 1. September 2004, 21.15 bis 21.45 Uhr
In drei Sekunden zu Schutt und Asche
Ein Film von Nina Nikitin und Klaus Frings
(Erstsendung 18.06.2004 ARD)
Köln (ots)
Die Sprengung eines Hochhauses mitten in der Innenstadt - ein waghalsiges Unterfangen. Hundert Meter hoch ist das Verwaltungsgebäude der Sparkasse in Hagen. Nun soll der "Lange Oskar" in der dichtbebauten City nach allen Regeln der Sprengkunst zusammengefaltet werden. Das ist vorher noch nirgendwo in Europa versucht worden.
Je näher der Tag der Sprengung rückt, desto größer ist die Spannung bei Sprengmeister Gerd Vogel. Er hat die komplizierte Zündelektronik ausgetüftelt, die das Hochhaus mit zeitversetzten Teilsprengungen wie eine Ziehharmonika in sich zusammenstürzen lassen soll. Nur so werden die 26.000 Tonnen Stahlbeton in das vorgesehene Fallbett passen. Kann das wirklich gut gehen? Wenn nicht, braucht Hagen nicht nur eine neue Sparkasse, sondern auch eine neue Innenstadt.
Die Sprengung ist das größte Open-Air-Event, das die Stadt je erlebt hat. 1.200 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und THW werden koordiniert. Die Abriegelung der Innenstadt, die Evakuierung der Anwohner aus der Gefahrenzone - all das muss erledigt sein, wenn das Hochhaus am Sonntag pünktlich um 10:00 Uhr zu Fall gebracht werden soll. Die Anwohner sind besorgt. Sie fürchten um ihre Wohnungen nebst Mobiliar, wenn der Betonriese fällt und die Umgebung erschüttert.
Und dann der Countdown: Die City ist abgeriegelt, die 50.000 Spreng-Touristen platziert, die Wasserfontäne in Gang gesetzt, der Zünd-Computer hochgefahren und die Warnfanfare erklungen... Totenstille. Der Albtraum des Sprengmeisters wird wahr: Es hat nicht gezündet. Hektisch wird der Fehler gesucht - und am Ende dann behoben, wie die Reporter Nina Nikitin und Klaus Frings mit Spannung und Vergnügen beobachten, bis es kracht.
Redaktion: Adrian Lehnigk und Ulrike Schweitzer
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