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DeutschlandTREND Juni 2005 - // ARD-DeutschlandTrend: Merkel bei Direktwahlfrage klar vor Schröder - Wechselstimmung deutlich gestiegen

Köln (ots)

Achtung Sperrfrist: 2. Juni 2005, 18.00 Uhr
Fände die Bundestagswahl bereits an diesem Sonntag statt, würde
die Union mit einer absoluten Mehrheit regieren können. Bei der
aktuellen Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrends, die das
Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap unter 1.500 Bundesbürgern
für die ARD-Tagesthemen durchgeführt hat, baut die Union ihren
Vorsprung im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt aus und kommt auf
48 Prozent der Stimmen. Die SPD verliert binnen einer Woche einen
Punkt und erreicht nun 28 Prozent der Stimmen. Grüne und FDP
verbessern sich jeweils um einen Punkt und kommen nun auf neun bzw.
sieben Prozent. Die PDS würde mit vier Prozent an der Fünf-Prozent-
Hürde scheitern. Dass bei einem solchen Wahlausgang Angela Merkel
Kanzlerin würde, begrüßt ein großer Teil der Bevölkerung. Könnten die
Deutschen den Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin direkt wählen,
würden sich 46 Prozent für die Unionskandidatin entscheiden, das sind
zehn Punkte mehr als im DeutschlandTrend vom Mai. Für Amtsinhaber
Gerhard Schröder sprechen sich bei der Direktwahlfrage 38 Prozent (-5
i. Vgl. zu Mai) aus. Der Profilvergleich der beiden Spitzenkandidaten
zeigt, dass die Unionsherausforderin vor allem bei sachpolitischen
Fragen punkten kann: Knapp die Hälfte der Bundesbürger (49 Prozent)
meint, dass sie eher als Gerhard Schröder in der Lage sei, die
Wirtschaft voranzubringen. Dem amtierenden Bundeskanzler trauen diese
Kompetenz nur 19 Prozent zu. 43 Prozent gehen davon aus, dass sie
sich eher als Schröder (20 Prozent) für die Schaffung von
Arbeitsplätzen einsetzt. Außerdem gilt Angela Merkel im Vergleich zu
Gerhard Schröder bei 44 Prozent als tatkräftiger (Schröder: 29
Prozent) und bei 43 Prozent als glaubwürdiger (Schröder: 26 Prozent).
In den Sachfragen liegt der amtierende Bundeskanzler vor allem bei
der Außenpolitik vorne: 57 Prozent der Deutschen meinen, dass er eher
als Angela Merkel in der Lage sei, deutsche Interessen im Ausland zu
vertreten. Der Unionskandidatin trauen dies nur 24 Prozent zu. Bei
der Frage, welcher der beiden Kandidaten sich stärker für soziale
Gerechtigkeit einsetzt, bleibt Schröders Vorsprung vor Merkel gering:
36 Prozent sehen ihn vorn, 32 Prozent seine Herausforderin. Im
Profilvergleich geht der Amtsinhaber bei der Hälfte der Deutschen (50
Prozent) als sympathischer (Merkel: 31 Prozent) und bei 47 Prozent
als führungsstärker (Merkel: 36 Prozent) hervor. Auch meinen knapp
zwei Drittel (65 Prozent), dass er in der Öffentlichkeit die bessere
Figur als Merkel (21 Prozent) abgibt. Einen politischen Neuanfang
wünscht sich die deutliche Mehrheit der Deutschen. Im
ARD-DeutschlandTrend sprechen sich sieben von zehn Befragten(72
Prozent) für einen Regierungswechsel aus, das sind zwölf Punkte mehr
als noch im März dieses Jahres. Nur 22 Prozent (- 10 i. Vgl. zum
März) sind dafür, dass Rot-Grün nach der vorgezogenen Bundestagswahl
weiter regiert. Dieses Ergebnis spiegelt sich bei der Antwort auf die
Frage, welche Zusammensetzung der künftigen Bundesregierung gut für
Deutschland wäre. Dem jetzigen Bündnis von SPD und Grünen vertrauen
die Bürger am wenigsten: Nur jeder Vierte (23 Prozent) glaubt, dass
die Fortsetzung von Rot-Grün gut für das Land wäre. Eine
Alleinregierung der Union hält jeder dritte Wahlberechtigte (35
Prozent) für positiv. Eine schwarz-gelbe Koalition wünschen sich 42
Prozent. Den größten Rückhalt erfährt das Modell einer großen
Koalition: 46 Prozent bewerten ein Bündnis der beiden Volksparteien
als gut für Deutschland. Dennoch fällt das Vertrauen in eine
unionsgeführte Bundesregierung nicht überschwänglich aus: 37 Prozent
der Bundesbürger (+4 i. Vgl. zu Mai) sind davon überzeugt, dass eine
unionsgeführte Regierung die anstehenden Aufgaben und Probleme besser
lösen könnte als das jetzige Kabinett. 48 Prozent (-8 i. Vgl. zu Mai)
jedoch glauben, dass sie dazu nicht in der Lage wäre.
Befragungsdaten
Fallzahl: 1000 Befragte (700 West, 300 Ost); Sonntagsfrage: 1.500
Befragte (1.118 West, 382 Ost)
Erhebungszeitraum: 30.-31. Mai  2005
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 	1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
1,1* bis 2,5* Prozentpunkte bei der Sonntagsfrage
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Rückfragen
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770,-4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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