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[plusminus : Mit "verkehrsfremden Tätigkeiten" riskieren Lkw-Fahrer schwere Unfälle - Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen fordern eine Verschärfung der Straßenverkehrsordnung

Köln (ots)

ARD-Wirtschaftsmagazin [plusminus : Mit
"verkehrsfremden Tätigkeiten" riskieren Lkw-Fahrer schwere Unfälle - 
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen fordern eine Verschärfung 
der Straßenverkehrsordnung
07.08.2006 - Büroarbeiten, Zeitung lesen oder Fernsehen gucken 
während der LKW-Fahrt - diese Tätigkeiten beobachtet die 
Autobahnpolizei Baden-Württemberg mit Hilfe eines speziellen 
Überwachungsfahrzeuges regelmäßig. Nach geltendem Recht können solche
Vergehen nicht wirksam geahndet werden. Dabei werden gerade dadurch 
immer wieder schwere Unfälle - zum Beispiel durch ungebremstes 
Auffahren an Stauenden - verursacht. Das berichtet das 
ARD-Wirtschaftsmagazin [plusminus am Dienstag, 8. August (Das Erste, 
21.50 Uhr).
Das baden-württembergische Innenministerium hatte schon im Jahr 
2003 von der Bundesregierung eine Gesetzesänderung gefordert, damit 
so genannte verkehrsfremde Tätigkeiten grundsätzlich geahndet werden 
können. Nach geltendem Recht kann die Polizei bisher aber nur dann 
ein Bußgeld verhängen, wenn sie Fahrer beim Telefonieren ohne 
Freisprechanlage ertappt. Nur dieser Tatbestand ist ausdrücklich 
verboten und wird mit 40 Euro und einem Punkt bestraft.
Das Bundesverkehrsministerium räumte damals die Gesetzeslücke zwar
ein, unternahm aber nichts. In einer Stellungnahme des Ministeriums 
gegenüber [plusminus heißt es heute: "Ablenkungen, die geeignet sind,
Gefährdungen hervorzurufen, sind bereits heute ahndbar."
Das sieht das Land Baden-Württemberg nach wie vor anders. Aufgrund 
der Recherchen von [plusminus ist das  Innenministerium jetzt erneut 
initiativ geworden. "Allmählich werden wir ungeduldig, weil jeder 
Unfall auf der Straße ein Unfall zuviel ist," so Staatssekretär 
Rudolf Köberle. Die entsprechende Gesetzesänderung solle im Rahmen 
der in diesem Jahr anstehenden Novellierung der 
Straßenverkehrsordnung erfolgen.
Unterstützt wird diese Initiative auch vom Land 
Nordrhein-Westfalen. Nach [plusminus vorliegenden Informationen zeigt
sich, dass allein auf dem Kölner Autobahnring die Zahl von 
Auffahrunfällen an Stauenden durch Lastkraftwagen im ersten Halbjahr 
2006 um 17 Prozent gestiegen ist. Ähnlich wie in Süddeutschland 
beobachtet die Polizei auch hier immer öfter, dass LKW zu Büros 
aufgerüstet werden, weil viele Fahrer offenbar unter Zeitdruck 
stehen. Büroarbeit wird dann häufig während der Fahrt erledigt. Auch 
die meisten der von den [plusminus-Reportern befragten LKW-Fahrer 
bestätigen das Problem und fordern endlich ein schärferes Vorgehen 
bei Ablenkungen.
(Redaktion Klaus Schmidt)

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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