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UNHCR: Asylanträge in Europa

Berlin (ots)

Rund 354.000 Asylsuchende wurden im Jahr 1999 in
der Europäischen Union registriert. Damit haben 19 Prozent mehr
Menschen in der EU Asylanträge gestellt als im Jahr zuvor (297.900).
Die Angaben beziehen sich auf 14 EU-Mitgliedstaaten. Für Italien
liegt UNHCR noch keine aktuelle Statistik vor.
Bei der Aufnahme von Asylbewerbern hat sich der EU-Anteil
Deutschlands innerhalb von drei Jahren fast halbiert: von 50 Prozent
(1996) auf 26,9 Prozent (1999). Deutschland blieb aber im letzten
Jahr weiterhin Hauptzielland von Asylsuchenden innerhalb der EU. Es
folgten knapp dahinter Großbritannien (25,8 Prozent) die Niederlande
(11,1 Prozent), Belgien (10,1 Prozent ) und Frankreich (8,7 Prozent).
In ganz Europa wurden im vergangenen Jahr 19,4 Prozent mehr
Asylanträge registriert als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden in 28
europäischen Staaten 437.370 Asylbewerber gezählt (1998: 366.190).
Über zwei Drittel von ihnen stellten ihren Antrag in lediglich fünf
Staaten: in Deutschland (95.330), Großbritannien (91.330), der
Schweiz (46.130), den Niederlanden (39.300) und Belgien (35.780).
In Relation zur eigenen Bevölkerungszahl haben kleine europäische
Staaten überproportional viele Asylsuchende aufgenommen. Nach
Liechtenstein an der Spitze folgen Luxemburg, Schweiz, Belgien,
Niederlande, Österreich, Irland und Norwegen. Hinter Großbritannien,
Schweden und Dänemark steht Deutschland in dieser Statistik an
zwölfter Stelle.
Hauptgrund für die wachsende Zahl von Asylbewerbern in Europa
blieb auch im letzten Jahr der Kosovo-Konflikt. 118.000 Asylbewerber
stammten aus der Bundesrepublik Jugoslawien. Dies waren 28 Prozent
aller Asylanträge in Europa (1998: 25 Prozent) Weitere
Hauptherkunftsländer: Irak (7 Prozent), Afghanistan (6 Prozent) und
die Türkei (5 Prozent). Die Zahl der Asylbewerber aus dem Irak und
der Türkei ist dabei deutlich rückläufig. Für beide Herkunftsländer
wurden jeweils vier Prozent weniger Asylanträge als im Jahr zuvor
gezählt.
Die Statistiken zu dieser Pressemitteilung finden Sie im Internet
unter: www.unhcr.de bei UNHCR Aktuell, Pressemitteilungen.

Rückfragen bitte an:

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR)
Amt des Vertreters in der Bundesrepublik Deutschland
Wallstr. 9-13, 10179 Berlin

Presse: Stefan Telöken
Telefon: 030/202202-26/10
Telefax: 030/202202-23
Internet: www.unhcr.de

Original-Content von: UNHCR Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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