Infokampagne von IOM, EU und UNHCR
Berlin (ots)
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) führt in enger Kooperation mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) eine Informationskampagne in den am Europäischen Flüchtlingsfonds beteiligten 14 EU Mitgliedstaaten durch. Ziel dieser europaweiten Informationskampagne ist es, die Akzeptanz gegenüber Menschen, die internationalen Schutz benötigen, nachhaltig zu fördern.
Die Kampagne unterstützt die Bemühungen in der Europäischen Union im Bereich des Schutzes der Rechte von Personen, die internationalen Schutz benötigen (Flüchtlinge, Asylsuchende und Personen, die temporären Schutz genießen). Sie richtet sich gegen Rassismus, Diskriminierungen und Vorurteile.
Der Slogan der Kampagne "Flüchtlinge kommen nicht freiwillig. Sie klopfen erst an unsere Tür, wenn ihre eigene nicht mehr steht. Öffnen wir unsere Herzen." soll helfen, falsche Vorstellungen und Ressentiments abzubauen, mit denen Menschen konfrontiert sind, die internationalen Schutz benötigen. Gerade die weit verbreiteten negativen Wahrnehmungen, die innerhalb der öffentlichen Meinung in Europa über die Realitäten und Bedürfnisse von diesen Menschen vorherrschen, können zu deren Marginalisierung und sozialen Ausgrenzung führen. Derartige Einstellungen schaffen ein polarisiertes Umfeld in den Aufnahmeländern, das den sozialen Frieden gefährdet.
Um diesen Entwicklungen entgegenzutreten, weist die Kampagne auf die Situation dieser schutzbedürftigen Menschen hin. Zudem unterstreicht die Kampagne den positiven sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Beitrag dieser Menschen zu ihren Gastländern.
Um zu gewährleisten, dass die Botschaft der Kampagne eine größtmögliche Öffentlichkeit erreicht, hat IOM Radio- und Fernsehspots sowie Zeitungsartikel produziert. Sie sollen die öffentliche Aufmerksamkeit steigern und relevante Informationen über die Bedingungen liefern, mit denen diese schutzbedürftigen Menschen konfrontiert sind. Die Informationskampagne wird auf die spezifischen Fragen und Bedürfnisse in jedem der 14 teilnehmenden EU Mitgliedstaaten zugeschnitten.
In der ersten Phase der Kampagne fanden europaweite Untersuchungen statt. Bei der Frage nach der Beurteilung von Menschen, die internationalen Schutz benötigen, kristallisierten sich bestimmte negative Aspekte der öffentlichen Meinung heraus:
- Asylsuchende missbrauchen das europäische Sozialsystem; "Flüchtlinge sind eine Last".
- Asylsuchende, Flüchtlinge und Personen mit temporären Schutzstatus werden durch die Behörden bevorzugt behandelt; "sie erhalten mehr als wir".
- Asylsuchende kommen ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen zu uns und sind daher "Betrüger".
- Die hohe Zahl von Zuwanderern (zu denen auch Menschen gehören, die internationalen Schutz benötigen) steht in einem direkten Zusammenhang mit einer erhöhten Unsicherheit - sie sind häufiger
an kriminellen Aktivitäten beteiligt als der Durchschnittsbürger.
- Hohe Zahlen von Flüchtlingen erschweren den Zugang zum Arbeitsmarkt für Einheimische "Flüchtlinge nehmen uns unsere Jobs weg";
- Menschen, die internationalen Schutz benötigen, kehren nicht mehr in ihre Heimatländer zurück. "Flüchtlinge bleiben für immer".
- Flüchtlinge haben unterschiedliche Gewohnheiten, kulturelle Hintergründe und Religionen, die nur schwer zu verstehen sind und die ihre Integration in das Gastland verhindern; "Flüchtlinge möchten sich nicht integrieren ", "sie werden nie wie wir sein", "Investitionen in Flüchtlinge sind eine Verschwendung", "wir werden unsere Identität verlieren".
Diese IOM-Initiative wird von der Europäischen Gemeinschaft im Rahmen des Europäischen Flüchtlingsfonds finanziert und wurde in Zusammenarbeit mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) entwickelt.
Weitere Informationen und das Material zur Kampagne können in den Sprachen der beteiligten Länder unter folgender Internetadresse abgerufen werden:
http://www.iom.int/InternationalProtection/
Pressekontakt:
Internationale Organisation für Migration, Verbindungsstelle bei der
Regierung der Bundesrepublik Deutschland, Inselstraße 12, 10179
Berlin, Tel. 030-278778-0
Koordination der Kampagne in Deutschland:
miller und meier,
Politik- und Projektberatung,
Am Zirkus 3a,
10117 Berlin,
Tel. 030-28040303
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