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UNHCR Deutschland

UNHCR: Schutz für Asylsuchende aus Liberia

Berlin (ots)

Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) setzt sich dafür ein,
liberianischen Asylsuchenden Schutz zu gewähren.
In einem heute veröffentlichten Positionspapier zur Behandlung von
Schutzsuchenden aus Liberia weist UNHCR nicht nur detailliert auf die
katastrophale humanitäre Lage in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land
hin, sondern auch auf "gravierende und systematische
Menschenrechtsverletzungen in erschreckender Größenordnung".
Willkürliche Tötungen, Folter, sexuelle Gewalt, Fälle von
Verschwindenlassen und willkürliche Inhaftierungen unter härtesten
Bedingungen seien an der Tagesordnung. Verantwortlich hierfür seien
alle am Konflikt beteiligten Parteien. Ausgangspunkt für Übergriffe
sei dabei häufig die vermutete Unterstützung der jeweils anderen
Kriegspartei. Zudem spiele die ethnische Zugehörigkeit eine wichtige
Rolle, da die beiden Rebellengruppen LURD und MODEL von jeweils einer
Volksgruppe (Mandingo bzw. Krahn) dominiert werden.
Wer unter diesen Umständen aus dem Exil zurückkehre, laufe Gefahr
in Verdacht zu geraten, den jeweiligen Gegner zu unterstützen, und
müsste mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Alle Seiten würden zudem
jede oppositionelle Haltung unnachgiebig unterdrücken.
Menschenrechtler und unabhängige Journalisten seien gefährdet, unter
falschen strafrechtlichen Vorwürfen verfolgt zu werden. Berichten
zufolge wurden Anfang Juni 2003 in Monrovia 25 Journalisten
verschleppt, beraubt und misshandelt.
UNHCR liegen zudem Erkenntnisse vor, dass Rebellen wie
Regierungstruppen Zwangsrekrutierungen vornehmen. Zahlreiche Familien
meldeten das Verschwinden ihrer Kinder. Tausende durch den Krieg
verwaiste Minderjährige seien darüber hinaus besonders gefährdet, als
Kindersoldaten missbraucht zu werden.
Angesichts dieser verheerenden Situation in ihrem Heimatland ist
UNHCR der Auffassung, dass viele liberianische Flüchtlinge unter den
Schutz der Genfer Flüchtlingskonvention fallen oder zumindest
menschenrechtliche Abschiebungshindernisse geltend machen können. In
jedem Fall sollten für zunächst sechs Monate Abschiebungen nach
Liberia ausgesetzt werden.
Das Positionspapier kann unter wwww.unhcr.de abgerufen werden.

Pressekontakt:

Stefan Telöken
UNHCR Deutschland
Telefon: 030/202202-26/10
Telefax: 030/202202-23
Internet: www.unhcr.de

Original-Content von: UNHCR Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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