DFK - Verband für Fach- und Führungskräfte e. V.
Equal-Pay- Day: DFK fordert mehr Transparenz und Entgeltgleichheit beim Gehalt!
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Equal-Pay- Day: DFK fordert mehr Transparenz und Entgeltgleichheit beim Gehalt!
Essen, 07.03.2023 – DFK kritisiert am heutigen Equal Pay Day die nach wie vor bestehenden Gehaltsunterschiede sowie die Tabuisierung des Verdienstes in Deutschland.
Der Equal Pay Day steht symbolisch für den bestehenden geschlechterspezifischen Entgeltunterschied, den sog. Gender Pay Gap.
Der DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte e.V. setzt sich seit langem für mehr Lohngerechtigkeit ein und hat in den deutschen wie europäischen Gesetzgebungsverfahren, etwa zum Entgelttransparenzgesetz oder zur „Fair Pay“-Richtlinie der EU- Kommission klare Position bezogen.
Der DFK hatte im letzten Jahr 200 Arbeitsverträge von Konzernen, aber auch kleineren und mittleren Unternehmen überprüft und festgestellt, dass in mehr als der Hälfte (53 %) der Verträge Stillschweigeklauseln zur Vergütung verankert waren.
Damit bleibt das Gehalt und die Gehaltshöhe in Deutschland weiterhin ein Tabu!
Die aktuelle Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts vom 16.02.2023, AZ: 8 AZR 450/21 bestätigt die Forderung des DFK, keine Entgeltdiskriminierung zuzulassen. Im entschiedenen Fall waren keine objektive Gründe für eine unterschiedliche Bezahlung gleicher bzw. gleichwertiger Arbeit gegeben, sondern das bessere Verhandlungsgeschick des Arbeitskollegen.
„Die Entscheidung setzt allerdings da an, wo viele Arbeitnehmende schon vorher in der Praxis scheitern. Denn um Entgeltgleichheit einzufordern, muss ich erst einmal wissen, was mein/e Arbeitskollege/in bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit verdient“, stellt Michael Krekels, DFK-Vorstandsvorsitzender, fest. „Das Gehalt darf daher kein Tabu mehr sein“ so Krekels weiter.
Der DFK fordert hier der Gesetzgeber auf, das Entgelttransparenzgesetz nachzubessern und bestehende gesetzliche Hemmschwellen abzubauen. So sollte der Schwellenwerte nach § 12 Abs. 1 Entgelttransparenzgesetz abgeschafft werden, um allen betroffenen Arbeitnehmenden einen Auskunftsanspruch nach § 10 Entgelttransparenzgesetz zu ermöglichen.
„Das Entgelttransparenzgesetz spielt in der betrieblichen Praxis leider keine nennenswerte Rolle, da sich die Wenigsten trauen, den Auskunftsanspruch geltend zu machen oder der Anwendungsbereich des Gesetzes gar nicht gegeben ist“, bilanziert Diana Nier, DFK-Juristin und Ressortleiterin Nationale Politik & Public Affairs.
Leitenden Angestellten muss es ebenfalls möglich sein, sich mit ihrem Auskunftsanspruch an den Sprecherausschuss zu wenden. Es bedarf daher eines gesetzlichen Pendants zu § 14 Entgelttransparenzgesetz.
„Es ist weder nachvollziehbar noch gerecht, dass Mitarbeitende mit ihrem Auskunftsverlangen an den Betriebsrat herantreten können und dieser dies dann anonymisiert dem Arbeitgeber weiterleitet, während Leitende Angestellte, trotz bestehendem Sprecherausschuss, sich selbst und direkt an den Arbeitgeber wenden müssen“, erklärt Nier.
Transparenz ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Entgeltgleichheit. Hier sind sowohl Arbeitgeber wie auch der Gesetzgeber gefordert.
Kurzinformation über den Verband
Der DFK ist ein branchenübergreifender Berufsverband und die Stimme der Fach- und Führungskräfte in Deutschland.
Er vertritt in seinem Netzwerk rund 20.000 Fachkräfte und Führungskräfte des mittleren und höheren Managements auf wirtschaftlicher und politischer Ebene.
Kernkompetenzen des DFK sind: Führungsthemen, Arbeits- und Sozialrecht sowie Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.
Die Mitglieder des DFK erhalten eine umfassende Unterstützung auf ihrem Karriereweg u.a. durch juristische Beratung und Vertretung, vielfältige Online- und Offline-Weiterbildungsangebote, exklusives Mentoring, Coaching und aktuelle Informationen.
Zudem bietet der DFK über seine 20 Regionalgruppen ein weit verzweigtes, zielgruppenspezifisches und exklusives Kontaktnetzwerk, das sich in die folgenden Ressorts aufgliedert: Fach- und Führungskräfte, Frauennetzwerk, Young Leaders, VGF - Vereinigung der Geschäftsführenden und Vorstände, LGBT*IQ und 60+.
Mit Büros in Essen, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart und München sowie der Hauptstadtvertretung in Berlin ist der DFK bundesweit für seine Mitglieder vor Ort erreichbar.