Qualität in Krankenhäusern mit Direktverträgen steigern
Berlin (ots)
Die Krankenkassen müssen deutlich mehr Möglichkeiten erhalten, Qualitätsverträge mit Kliniken abzuschließen. Das hat der Verwaltungsrat der BARMER GEK in seiner heutigen Sitzung in Berlin mit Blick auf die anstehende Krankenhausreform gefordert. "Obwohl Jahr für Jahr mehr Geld für die stationäre Versorgung ausgegeben wird, haben wir in bestimmten Bereichen nicht nur ein Mengen-, sondern auch ein ernsthaftes Qualitätsproblem, das Tausende von Patientinnen und Patienten zu spüren bekommen", so der Verwaltungsratsvorsitzende der BARMER GEK, Holger Langkutsch.
Nach dem Willen der Großen Koalition sollen den Krankenkassen frühestens ab dem Jahr 2017 Möglichkeiten eingeräumt werden, zeitlich befristet für vier zu bestimmende planbare Leistungen Qualitätsverträge mit Kliniken abzuschließen. Langkutsch: "Die jetzt vorgesehene Regelung sollte ausgeweitet werden. Für ein rasches Mehr an Qualität und Patientensicherheit in der stationären Versorgung muss die Liste der planbaren Operationen geöffnet werden, damit umfassend und gezielt über Qualität, Menge und Preis mit den Kliniken verhandelt werden kann."
Die bisherigen Reformansätze der Bund-Länder-Arbeitsgruppe für mehr Qualität in Krankenhäusern sind nach Meinung der BARMER GEK ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Vorschläge seien aber vielfach halbherzig. Wichtig sei, bereits bei der Krankenhausplanung Qualitätsindikatoren verbindlich und eben nicht, wie vorgesehen, als Kann-Option zu berücksichtigen. Kritisch sieht die Krankenkasse auch das Vorhaben, bei nachweislich schlechter Leistungsqualität Kliniken mit Abschlägen zu versehen. "Das käme einer Etablierung eines Marktes mit qualitativ schlechten Leistungen zu Dumpingpreisen gleich", so Langkutsch. Schlechte Qualität dürfe grundsätzlich nicht vergütet werden. Entsprechende Leistungen sollten bei dauerhaften Qualitätsproblemen aus dem Versorgungsauftrag des Krankenhauses ausgeschlossen werden.
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