VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Anzeigengeschäft der Zeitschriften wächst überdurchschnittlich
Berlin (ots)
Werbekunden setzen wieder verstärkt auf Imagewerbung - Verlage wollen Konsumerlebnis Presse schaffen - Erschließung neuer Vertriebskanäle
Das Anzeigengeschäft der Publikumszeitschriften hat sich in diesem Jahr besser als erwartet entwickelt. "Laut Nielsen Media Research verbuchen die Zeitschriften mit einem Plus von 8,7 Prozent in den ersten neun Monaten von allen großen Werbeträgern die höchsten Zuwachsraten", so Karl Dietrich Seikel, Geschäftsführer des SPIEGEL-Verlages und Vorsitzender der Publikumszeitschriften im VDZ am Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz der deutschen Zeitschriftenverleger in Berlin. Auch wenn sich das Wachstum wegen des starken 2. Halbjahres 2005 zum Jahresende statistisch noch etwas abschwächen werde, bleibe voraussichtlich zum Jahresende erstmals seit fünf Jahren netto mehr Geld in den Kassen der Verlage. Auch für das kommende Jahr geht der VDZ von einem Anzeigenplus von rund zwei Prozent aus.
Als Gründe nannte Seikel die insgesamt positive Konjunkturentwicklung, aber auch das wieder gestiegene Qualitätsbewusstsein der Verbraucher. "Die Geiz-ist-geil-Haltung ist vorbei. Die Unternehmen investieren stärker in Imagewerbung, von der Zeitschriften besonders profitieren." So nimmt laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erstmals seit Jahren die Zahl der Verbraucher ab, die zuerst auf den Preis achten. Gleichzeitig ist die Zahl der Kunden, die an einen Qualitätsvorsprung von Markenartikel glauben, laut Verbraucheranalyse in 2006 um 10 Prozentpunkte sprunghaft gestiegen.
Im Gegensatz zum wachsenden Anzeigengeschäft ist von der positiven Wirtschaftsentwicklung am Kiosk bislang wenig zu spüren. Während das Abonnement stabil bleibt, leidet vor allem der Einzelverkauf unter der Zurückhaltung der Verbraucher. Zusammen mit dem Bundesverband Presse Grosso arbeiten die Verlage deshalb an Konzepten, um vor allem kleinere Händler bei der Warenpräsentation zu unterstützen. "Es muss uns gelingen, Presse so zu zeigen, dass Zeitschriften mit ihrer hochwertigen Haptik und Ästhetik zusätzliche Käufer und Leser anziehen", sagte Seikel. Positiv seien die Erfolge bei der Erschließung neuer Vertriebskanäle zu bewerten. Nach Verträgen zur bundesweiten Belieferung aller Penny-Filialen und von 2.400 Lidl-Geschäften würden gerade Verhandlungen mit NORMA geführt.
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