VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
VDE-Studie: Elektroingenieure dringend gesucht
Hochschulen nicht ausreichend auf E-Mobility vorbereitet
Frankfurt am Main (ots)
- Fachkräftemangel droht zur Innovationsbremse zu werden - Absolventen der Elektro- und Informationstechnik haben trotz Wirtschaftskrise gute Berufschancen - Hochschulen sind auf E-Mobility nicht ausreichend vorbereitet
Der Fachkräftemangel in Deutschland droht zur Innovationsbremse zu werden: Neun von zehn Unternehmen in der Elektro- und IT-Industrie sind der Meinung, dass der Trend zu E-Mobility und intelligenten Stromnetzen den Bedarf an Elektroingenieuren weiter erhöhen wird. Gleichzeitig befürchten jedoch 84 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen, dass sie ihren Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften künftig nicht decken werden können. Dies sind die zentralen Ergebnisse des VDE-Trendreport "Elektro- und Informationstechnik 2010" - einer Umfrage unter den 1.300 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik - hervor, den der Technologieverband heute auf der Hannover Messe Industrie vorstellte.
So bietet der Bereich Elektromobilität dem Wirtschaftsstandort Deutschland große Chancen - zwei Drittel der VDE-Mitgliedsunternehmen trauen Deutschland im Bereich E-Mobility bis 2020 den Sprung an die Weltspitze zu. "Das Elektroauto ist auch ein Elektroprodukt. Um ganz vorne mitzuspielen, brauchen wir deshalb ausreichend ausgebildete Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik", so VDE-Präsident Dr.-Ing. Joachim Schneider.
Fachkräftemangel droht zur Innovationsbremse zu werden
Der Fachkräftemangel stellt für die VDE-Mitgliedsunternehmen - neben unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen - das größte Innovationshemmnis dar. Dass ein enger Zusammenhang zwischen Fachkräfte- und Innovationspotential besteht, zeigt das Beispiel China. Das Land der Mitte, dem die Unternehmen und Hochschulen eine wachsende Innovationskraft bescheinigen, verfügt nach Meinung von zwei Dritteln der Befragten über ein enormes Potential an gut ausgebildeten Elektroingenieuren. Auch der internationale Wettbewerb um Fachkräfte wird sich weiter verschärfen. Dies gaben 94 Prozent der Befragten an.
Knapp 80 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen, dass die Ingenieurbelegschaft zunehmend älter wird und zu wenige Nachwuchskräfte nachrücken. Insbesondere in den Bereichen Planung/Projektierung/Engineering, Forschung/Entwicklung und Vertrieb/Marketing herrsche Personalmangel. Für 61 Prozent der Befragten verliert die Nachwuchsförderung daher auch in der Wirtschaftskrise nicht an Bedeutung. In der Studie gaben 92 Prozent der Befragten an, dass Absolventen der Elektro- und Informationstechnik trotz Wirtschaftskrise gute Berufschancen haben. Um den Bedarf an Nachwuchs im Bereich der Elektro- und Informationstechnik zukünftig decken zu können, will fast jedes zweite befragte Unternehmen auf Absolventinnen und Absolventen verwandter Fächer zurückgreifen - insbesondere auf Naturwissenschaftler und Informatiker.
Hochschulen sind auf E-Mobility nicht ausreichend vorbereitet
Forschung und Industrie in Deutschland sind bei elektrischen Antrieben und Leistungselektronik zwar gut aufgestellt. Allerdings besteht großer Nachholbedarf im Bereich der Batterietechnologie und der IKT-Infrastruktur. Hier sehen 91 Prozent der Befragten die größten Herausforderungen beim Ausbau der Elektromobilität. Zwei Drittel glauben jedoch nicht, dass die Hochschulen auf die Herausforderungen des Technologiefelds E-Mobility in der Lehre ausreichend vorbereitet sind. Mit Blick auf die Forschung stimmen 56 Prozent der Befragten dieser Aussage zu.
Für die Redaktion:
Der VDE-Trendreport 2010 basiert auf einer Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen des Verbandes sowie Hochschullehrern der Elektro- und Informationstechnik. Die Studie kann für 250 Euro im InfoCenter unter www.vde.com bestellt werden. Für VDE-Mitglieder ist sie kostenlos. Mehr Infos zum VDE unter www.vde.com .
Der Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) ist mit 35.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 4.000 Young Professionals) und 1.000 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte. Das VDE-Zeichen, das 60 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Die Technologiegebiete des VDE: Informationstechnik, Energietechnik, Medizintechnik, Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik sowie Automation.
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