Außenminister Fischer lehnt "Zentrum gegen Vertreibungen" ab
"Der BdV taugt nicht als Museumsdirektor"
Hamburg (ots)
Außenminister Joschka Fischer hat sich gegen ein "Zentrum gegen Vertreibungen" in Berlin ausgesprochen. Mit einem solchen Symbol "relativiert man die historische Schuld", sagt Fischer in der ZEIT. In ungewöhnlich scharfer Form attackierte er die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach: "Der BdV taugt nicht als Museumsdirektor". Indirekt warf Fischer Steinbach und dem BdV vor, die Deutschen in der gegenwärtigen Debatte über Vertreibungen ausschließlich als "Opfer" zu sehen. Allerdings äußert Fischer Verständnis für den "Schmerz über das Verlorene, die Zerstörung der deutsch-jüdischen Symbiose, den Schmerz, den man empfindet, wenn man an den Verlust der unwiederbringlichen Kultur denkt". Daraus jedoch folge eine Debatte über die Frage: "Was haben wir uns selber angetan? Was haben wir dadurch verloren?" Ausdrücklich erinnert Fischer in dem Gespräch mit der ZEIT an seine eigene ungarn-deutsche Herkunft: "Ich bin ein Linker, und ich entstamme einer deutschen Minderheit."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 36, EVT 28. August 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 040 / 3280 - 217 Fax: 040 / 32 80 - 558 E-Mail: bunse@zeit.de
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell