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Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Deutschland sucht die besten Debattierer: Philipp Hein aus Lübz und Georg Lorenz aus Stuttgart gewinnen das Finale des Bundeswettbewerbs Jugend debattiert 2007

Berlin (ots)

- Bundespräsident Horst Köhler zeichnet die Sieger aus
Rund 60.000 Schüler und 2.300 Lehrkräfte an 500 Schulen in ganz 
Deutschland haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2007 
beteiligt. Die besten acht Schülerinnen und Schüler, die sich in 
mehreren Vorrunden durchgesetzt hatten, debattierten heute im Finale 
vor Bundespräsident Horst Köhler im Großen Sendesaal des RBB. "Soll 
die deutsche Sprache vor Anglizismen gesetzlich geschützt werden?" 
lautete das Thema für die 8. bis 10. Klassen, bei denen der 
16-jährige Philipp Hein von Eldenburg-Gymnasium in Lübz am Ende die 
Nase vorn hatte. In der Jahrgangsstufe 11 bis 13 konnte der 
18-jährige Georg Lorenz vom Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart 
bei dem Thema "Soll in Deutschland das Mehrheitswahlrecht eingeführt 
werden?" den Wettbewerb für sich entscheiden. Beide gewinnen die 
Teilnahme an einer Akademiewoche mit weiteren Rhetoriktrainings sowie
die Aufnahme in ein Alumni-Netzwerk.
"Jugend debattiert ist ein gutes Beispiel dafür, wie Bildung durch
Engagement und Partnerschaft vieler Menschen und Institutionen 
gelingen kann", betonte Bundespräsident Horst Köhler. "Mit fairen 
Mitteln zu argumentieren, gemeinsam zu einem Ergebnis zu gelangen und
damit letztlich die Fähigkeit, verantwortlich von der Freiheit 
Gebrauch zu machen, die uns als Bürgern gegeben ist - das zu erlernen
und zu üben, ist der Kern von Jugend debattiert. Das Projekt trägt so
unmittelbar zur politischen Bildung bei", so Köhler, der den 
Wettbewerb als "eine beeindruckende Erfolgsgeschichte" bezeichnete.
Die Finaldebatten wurden durch eine Jury, in der auch die 
Vorjahressieger mitwirkten, öffentlich bewertet. Philipp Hein, Sieger
der Sekundarstufe I, sieht in dem Wettbewerb einen großen Gewinn: 
"Durch Jugend debattiert habe ich gelernt, einen Streitpunkt aus 
verschiedenen Perspektiven zu betrachten und mich rhetorisch mit 
ihnen auseinander zu setzen. Dabei ist es wichtig, verschiedene 
Ansichten zu akzeptieren, seine eigene Meinung jedoch nicht aus dem 
Blickfeld zu verlieren", so Philipp Hein. Georg Lorenz ergänzte: 
"Jugend debattiert bedeutet für mich die Möglichkeit, meine 
rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern und Gleichaltrige mit 
ähnlichen Interessen und Fähigkeiten zu treffen."
Der Bundeswettbewerb Jugend debattiert feiert in diesem Jahr sein 
5-jähriges Jubiläum. Fast 200.000 Schülerinnen und Schüler haben sich
seither an Deutschlands größtem Debattierprojekt beteiligt. Die 
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Stiftung Mercator, die Heinz 
Nixdorf Stiftung und die Robert Bosch Stiftung, die den 
Bundeswettbewerb gemeinsam durchführen, möchten auf diese Weise das 
qualifizierte Mitreden und Mitgestalten in der Demokratie fördern. 
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, 
die 16 Kultusministerien leisten einen substanziellen Beitrag, die 
Kultusministerkonferenz tritt unterstützend auf. Mit einem Etat von 
10,8 Mio. Euro ist Jugend debattiert das größte privat finanzierte 
Vorhaben zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.
Der Wettbewerb spricht alle weiterführenden Schulformen an: 
Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und 
Berufsschulen. 500 Schulen arbeiteten im laufenden Schuljahr in einem
bundesweiten Netzwerk zusammen. Jugend debattiert verknüpft Training 
und Wettbewerb. Professionelle Trainer schulten Lehrer der Klassen 8 
bis 13 fächerübergreifend im Debattieren. Mit speziellen 
Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainierten die Lehrkräfte 
anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgte 
auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und Bund.
In einer Debatte bei Jugend debattiert äußern sich jeweils vier 
Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen. 
Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er 
seine Position - pro oder contra - darlegt. Es folgen zwölf Minuten 
freie Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine 
Minute zur Verfügung. Seine ursprüngliche Meinung darf er dabei 
verändern. Eine Jury bewertet die Debattanten nach Sachkenntnis, 
Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.
Jugend debattiert ist in den fünf Jahren seines Bestehens zu einer
festen Größe im schulischen Unterricht geworden. Neben den 500 am 
Projekt beteiligten Schulen wurde die Unterrichtsreihe zu Jugend 
debattiert im Curriculum der Referendariats-Ausbildung in 
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erprobt, weitere 
Bundesländer sollen folgen. Langjährige Jugend debattiert-Lehrkräfte 
bilden mittlerweile als "Lehrer-Trainer" ihre Kollegen im Debattieren
aus und sorgen so dafür, dass das Projekt bei gleichbleibender 
Qualität noch mehr Schüler erreichen kann.
Inzwischen hat der Wettbewerb auch Deutschlands Grenzen 
überschritten: Bei Jugend debattiert international debattieren 
Schülerinnen und Schüler in Estland, Lettland, Litauen, Polen, 
Tschechien und der Ukraine über aktuelle Fragen in deutscher Sprache.
In der Schweiz findet Jugend debattiert in deutscher, französischer 
und italienischer Sprache statt. Erstmals konnten in diesem Jahr auch
vier Sieger der Landeswettbewerbe Jugend debattiert international ihr
Können vor dem Bundespräsidenten unter Beweis stellen. "Soll ein 
soziales Pflichtjahr für Männer und Frauen eingeführt werden?" 
lautete das Thema der Schaudebatte, die Kristi Ruusna aus Estland, 
Anna Chmura aus Polen, Jakub Stefela aus Tschechien und Denys 
Chernyshenko aus der Ukraine führten.
Die Finalteilnehmer im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2007:
Klassen 8 - 10 (Sekundarstufe 1):
1. Platz: Philipp Hein, Eldenburg-Gymnasium, Lübz, 
      Mecklenburg-Vorpommern (wohnt in Broock)
   2. Platz: Julien Bianchetti, Freihof-Realschule, Kirchheim/Teck, 
      Baden-Württemberg
   3. Platz: Tanja Mascha, Max-Reger-Gymnasium, Amberg, Bayern (wohnt
      in Nittenau)
   4. Platz: Kristina Luge, Bischöfliches Abtei-Gymnasium, Duisburg, 
      Nordrhein-Westfalen
Jahrgangsstufen 11 - 13 (Sekundarstufe 2):
1. Platz: Georg Lorenz, Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, Stuttgart, 
      Baden-Württemberg
   2. Platz: Mascha Hochfeld, Lise-Meitner-Gymnasium, Falkensee, 
      Brandenburg (wohnt in Dallgow)
   3. Platz: Markus Gaßner, Diltheyschule, Wiesbaden, Hessen
   4. Platz: Peer Klüßendorf, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Rostock, 
      Mecklenburg-Vorpommern
Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend 
debattiert können Sie im Internet ab ca. 16.00 Uhr herunterladen: 
www.ghst.de/links/presse
Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de

Pressekontakt:

Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Information / Kommunikation
Carmen Jacobi, Tel. 0151/15 12 14 84, jacobic@ghst.de
Dörte Florack, Tel. 0151/15 12 14 85, florackd@ghst.de

ICPAHL & GÜTTLER, PR-Beratung
Silke Güttler, Tel. 069/66 12 48-52

Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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