BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU-Umfrage: Berater sehen bei Regierungswechsel Chancen für Wirtschaftsaufschwung
Bonn/Berlin (ots)
Rot-Grün bietet zur Zeit zu wenig Perspektiven - Notwendige Maßnahmen: Abbau von Subventionen wird eine besonders hohe Bedeutung zugemessen
Die Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. trauen im Hinblick auf die geplanten Neuwahlen im Herbst vor allem einer unter Beteiligung von CDU/CSU gestellten Bundesregierung zu, Impulse für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu setzen. In einer aktuellen Verbandsumfrage, an der über 200 Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer von BDU-Beratungsgesellschaften teilgenommen haben, erwarten knapp 70 Prozent der Befragten bei diesem Szenario positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland (23 Prozent Alleinregierung der CDU/CSU, 45 Prozent CDU/CSU, FDP). Wichtige Maßnahmen für einen Aufschwung sehen die Berater im Abschmelzen aller Subventionen um 20 Prozent und in einer weiteren Lockerung des Kündigungsschutzes.
Keiner der Consultants geht zur Zeit davon aus, dass eine Neuauflage einer rot-grünen Regierung zu einem Wirtschaftswachstum beiträgt. Lediglich 10 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Große Koalition aus. BDU-Präsident Rémi Redley: "Die Ergebnisse zeigen, dass das Zutrauen in die amtierende Regierung erschöpft ist." Dass von einer neuen Bundesregierung überhaupt keine nennenswerten Einflüsse ausgehen werden, erwartet nur jeder fünfte Berater. Offenbar, so Redley, traue man der Politik zu, einen Beitrag zur Lösung der anstehenden Probleme zu leisten.
Allerdings muss nach Ansicht der befragten BDU-Mitgliedsfirmen die neugewählte Regierung - unabhängig in welcher Zusammensetzung - gleich zu Beginn der Legislaturperiode ein Maßnahmenpaket schnüren. Wichtigste Forderung von acht möglichen (Mehr-)Antworten: Durch eine 20-prozentige Subventionskürzung sollen neue finanzielle Handlungsspielräume gewonnen und gleichzeitig verkrustete Strukturen aufgebrochen werden (23 Prozent). Auch eine weitere Lockerung des Kündigungsschutzes wird als notwendig erachtet (18 Prozent). Eine Anhebung der Mehrwertsteuer findet zwar Zustimmung, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie zweckgebunden eingesetzt wird, um die Lohnnebenkosten zu senken (15 Prozent).
Eine eher untergeordnete Rolle spielt die Erhöhung des Renteneintrittsalters (10 Prozent). "Gefragt sind schnell greifende Maßnahmen. Wenn man die Lebensarbeitszeit verlängert, treten aber erst mittel- bis langfristig die gewünschten Effekte ein", so BDU-Präsident Redley. Auch klassische Elemente einer nachfrageorientierten Politik finden sich nur auf den hinteren Plätzen. Konjunkturprogramme (10 Prozent) und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer (nur 4 Prozent) bilden die Schlusslichter möglicher Konjunkturmaßnahmen.
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