Meister: Keinen Schnellschuss zum Ein-Euro-Schein
Berlin (ots)
Zur aktuellen Diskussion über die Möglichkeit der Einführung eines Ein-Euro-Scheins in den Medien erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael Meister MdB:
Die Debatte zur Einführung von Ein- und Zwei-Euro-Scheinen hat nach Angaben der Bundesbank gerade erst begonnen, eine Entscheidung steht noch lange nicht an.
Der Euro hat sich seit seiner Einführung im Jahr 1999 hinter dem US- Dollar zu einer äußerst stabilen und darüber hinaus zur zweitmeist verwendeten Währung der Welt entwickelt. Der Euroraum umfasst zwölf EU-Staaten und wird im Laufe des Jahrzehnts insbesondere im Rahmen der EU-Osterweiterung weiter wachsen. Der Euro wird auch über den eigentlichen Euroraum hinaus als Währung verwendet.
Da die Ein-Dollar-Note der USA, der so genannte greenback, weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad genießt und in großem Umfang im praktischen Alltag verwendet wird, stellt sich auch für den Euro grundsätzlich die Frage, ob es zur weiteren Akzeptanz der europäischen Währung sinnvoll wäre, Ein- und Zwei-Euro-Noten einzuführen.
Grundsätzlich würde ich Ein- und Zwei-Euro-Noten zwar begrüßen, um der Ein-Dollar-Note optisch etwas Vergleichbares entgegenzustellen und den Wert eines Euros ggf. noch stärker zu verdeutlichen. Die Idee ist dennoch aus einer Reihe von Gründen problematisch. Vielleicht ein entscheidender Grund gegen die Einführung von Ein- und Zwei-Euro-Noten ist meines Erachtens, dass die Ein- und Zwei- Euro-Münzen bereits existieren und sich im allgemeinen Bewusstsein etabliert und bewährt haben. So lehnen nach einer aktuellen Focus- Umfrage 79 % der Deutschen die Einführung eines Ein-Euro-Scheins ab. Die existierenden Ein- und Zwei-Euro-Münzen jetzt wieder abzuschaffen, würde deshalb mit Blick auf die allgemeine Akzeptanz des Euros zumindest im Euroraum selbst wenig Sinn machen.
Ein Nebeneinander von Ein- und Zwei-Euro-Noten einerseits und Ein- und Zwei-Euro-Münzen würde andererseits dauerhaft kaum akzeptiert werden, man stelle sich nur einen Blick ins eigene Portemonnaie vor. So hat sich der Fünf-Mark-Schein gegenüber der Fünf-Mark-Münze praktisch nicht halten können, und andererseits haben sich 10-Mark- Münzen nie gegenüber den 10-Mark-Scheinen durchsetzen können. Immer haben sich entweder Münze oder Schein durchgesetzt.
Die Ein-Dollar-Note ist heute von der Kaufkraft her gesehen nicht mehr annähernd so viel wert wie bei ihrer Einführung. Sie ist nicht zuletzt ein Symbol Amerikas und der damit assoziierten Freiheit. Auch diese Rolle kann eine Ein-Euro-Note nicht übernehmen. Aus praktischen Gründen ist darauf hinzuweisen, dass mit einer Umstellung von Euro-Münzen auf Scheine nicht unerhebliche einmalige und laufende Kosten verbunden wären. Einerseits müssten bei Ausgabe der Scheine im großen Umfang Euro-Münzen eingezogen werden, zum anderen unterliegen Scheine einem höheren Verschleiß als Münzen.
Bei der aktuellen Debatte ist deshalb Umsicht gefragt, zumal der Euro bereits jetzt, ohne Ein- und Zwei-Euronoten, hohe innere und äußere Stabilität sowie Glaubwürdigkeit genießt.
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