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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Ungemütliches Wetter zum Jahreswechsel lässt den Feuerwerksfeinstaub verfliegen - HLNUG berichtet zu den Feinstaub-Konzentrationen in der Silvesternacht

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PRESSEMITTEILUNG

Ungemütliches Wetter zum Jahreswechsel lässt den Feuerwerksfeinstaub verfliegen

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie berichtet zu den Feinstaub-Konzentrationen in der Silvesternacht

Wiesbaden, 03.01.2025 – Auch in diesem Jahr führte das Silvesterfeuerwerk vielerorts kurzfristig zu sehr hohen Feinstaub-Konzentrationen (PM10 und PM2,5). Das windige Wetter sorgte aber, wie im Vorjahr, für eine schnelle Verbesserung der Luftqualität.

Der traditionelle Anstieg der Feinstaubkonzentration kurz nach Mitternacht fiel wie im Vorjahr vergleichsweise niedrig aus. Im Mittel über alle städtischen Stationen wurde im Zeitraum von 0:00 bis 0:30 Uhr für PM2,5 eine Konzentration von etwa 115 Mikrogramm pro Kubikmeter erreicht. Kurzfristig wurden jedoch an einzelnen Messstellen Werte von einigen hundert Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. Der höchste Halbstundenwert wurde mit 320 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Wiesbadener Ringkirche und in Offenbach an der Unteren Grenzstraße gemessen. Trotz des schnellen Konzentrationsabfalls noch während der frühen Nachtstunden wurde an sechs hessischen Messstellen für PM2,5 ein Wert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel überschritten.

Verglichen mit anderen Silvesternächten war die Feinstaubbelastung trotzdem eher gering. Grund dafür waren die windigen Witterungsverhältnisse an Silvester und Neujahr. Austauscharme Wetterlagen, gekennzeichnet unter anderem durch wenig Wind, können dagegen für eine langanhaltend starke Feinstaubbelastung wie beispielsweise am Neujahrstag 2020 sorgen.

Aber auch ohne Silvesterfeuerwerk kann eine austauscharme Inversionswetterlage zu einer erhöhten Feinstaubbelastung führen, wie die letzten Dezembertage 2024 zeigen. In diesem Zeitraum traten zwar nicht die für Silvester typischen kurzfristigen Konzentrationsspitzen auf, es wurden jedoch hessenweit vergleichsweise hohe Tagesmittelwerte erreicht. So wurde am 28. Dezember an drei hessischen Messstellen für PM2,5 der Wert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel überschritten.

Hintergrund

Luftverschmutzung stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten daher EU-weit Grenzwerte für Feinstaub und andere Luftschadstoffe. Beim Feinstaub unterscheidet man die Fraktionen PM10 und PM2,5. Das sind Partikel mit einem Durchmesser kleiner 10 bzw. kleiner 2,5 Mikrometer. Die für Feinstaub geltenden Grenzwerte werden in Hessen seit vielen Jahren sicher eingehalten.

Im vergangenen Jahr hat die EU jedoch die Luftqualitätsrichtlinie überarbeitet. Diese sieht ab 2030 deutlich strengere Grenzwerte vor. Für PM2,5 muss dann ein Jahresmittelwert von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter eingehalten werden. Außerdem darf ein Tagesmittelwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht häufiger als 18-mal in einem Kalenderjahr überschritten werden.

Wegen des Feuerwerks in der Silvesternacht startet das neue Jahr an vielen Messstationen meist direkt mit einer sehr hohen Feinstaubbelastung. Die PM2,5-Halbstundenwerte können dann durchaus einige 100 µg/m3 und in Extremfällen auch bis zu 1.000 µg/m3 und darüber erreichen. In der Regel beschränken sich diese hohen Werte auf die ersten ein bis zwei Stunden des neuen Jahres. Danach fallen die Konzentrationen in der Nacht und am Morgen wieder stark ab. Auch wenn sich die wirklich hohen Konzentrationen nur auf einen sehr kurzen Zeitraum beschränken, wird der Tagesmittelwert häufig doch so stark beeinflusst, dass die kritische Schwelle von 25 µg/m3 überschritten wird.

Die Abbildung zeigt den Verlauf der Feinstaub PM2,5-Konzentration in den Silvesternächten verschiedener Jahre gemittelt über alle Messstationen in hessischen Städten zeitlich hochaufgelöst als Halbstundenmittelwerte. Im Jahr 2020 ist ein extrem starker Anstieg der Feinstaubkonzentration kurz nach Mitternacht zu erkennen. In diesem oder auch im letzten Jahr fiel dieser Anstieg jedoch sehr viel geringer aus und sinkt im Anschluss vergleichsweise stark ab, was durch bessere atmosphärische Austauschbedingungen als 2020 zu erklären ist.

Weitere Informationen und aktuelle Messwerte jederzeit unter:

hlnug.de/themen/luft/luftqualitaet/luftschadstoffe

hlnug.de/messwerte/luft/luftschadstoffe/pm25-feinstaub

hlnug.de/messwerte/luft/luftschadstoffe/pm10-feinstaub

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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