Bündnis für nachhaltige Textilien
10 Jahre Textilbündnis - Gemeinsames Engagement für nachhaltige und gerechte Lieferketten
Berlin (ots)
Das Bündnis für nachhaltige Textilien hat sein zehnjähriges Bestehen mit einer Jubiläumsveranstaltung in Berlin gefeiert. Gemeinsam mit Entwicklungsministerin Svenja Schulze, den parlamentarischen Staatssekretärinnen Dr. Bärbel Kofler (BMZ), Dr. Bettina Hoffmann (BMUV) und Staatssekretärin Lilian Tschan (BMAS) sowie knapp 130 hochrangigen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Standardorganisationen und Produktionsländern wurde auf die Errungenschaften und die Zukunftsperspektiven des Bündnisses geblickt.
Die Veranstaltung verdeutlichte: Allianzen wie das Textilbündnis sind unverzichtbar, insbesondere vor dem Hintergrund neuer Gesetzgebungen wie dem deutschen Lieferkettengesetz und der EU-Lieferkettenrichtlinie.
Gemeinsam mehr erreichen: Absichtserklärung zur Stärkung von Rechteinhaber*innen
Ein Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung war die Unterzeichnung einer Absichtserklärung durch Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Partnerorganisationen. Unter dem Motto "Weil wir gemeinsam mehr erreichen" bekräftigt die Erklärung die Notwendigkeit, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen in Produktionsländern als legitime Vertretung von Rechteinhaber*innen anzuerkennen und ihre Perspektiven inklusiv und partizipativ in die Bündnisarbeit einzubringen. Die Erklärung wird von einer Vielzahl von Akteuren getragen, darunter Blutsgeschwister GmbH, der Deuter Sport GmbH, der Hakro GmbH, der Karl Dickhoff GmbH & Co. KG, der KiK Textilien und Non-Food GmbH, der Lidl Stiftung & Co. KG, der s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG, der Tchibo GmbH, der Weitblick GmbH & Co. KG, FEMNET e. V., Health and Environment Justice Support e. V., dem INKOTA-netzwerk e. V., SÜDWIND e. V., Fairtrade Deutschland e. V. und ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft.
Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: "Nachhaltige und gerechte Lieferketten können gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, ihr Wissen teilen und weitergeben. Genau diesen Austausch wollen wir im Textilsektor jetzt vorantreiben. Dabei kommt es besonders auf die Gewerkschaften in unseren Partnerländern an. Denn sie sind zusammen mit den lokalen Nichtregierungsorganisationen unerlässlich für soziale Veränderungen vor Ort."
Allianzen für die Stärkung von Menschenrechten und Umweltschutz
Die Bündnisarbeit hat gezeigt, dass Allianzen eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Transformation von Lieferketten spielen. So hat das Textilbündnis tausende kleinbäuerliche Familien in Indien dabei unterstützt, Bio-Baumwolle statt konventioneller, nicht nachhaltiger Baumwolle anzubauen. Die Bäuerinnen und Bauern können so ein höheres Einkommen erzielen und ihre Kinder zur Schule schicken. Darüber hinaus wurden Beschwerdemechanismen mit Unterstützung des Bündnisses eingerichtet. Über 150.000 Arbeiterinnen und Arbeiter haben dadurch heute die Möglichkeit, auf Missstände aufmerksam zu machen und Verbesserungen anzustoßen. Auch in Deutschland sind die Erfolge des Textilbündnisses sichtbar: So haben sich die Bündnismitglieder früh dazu verpflichtet, unternehmerische Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten umzusetzen. Dies hat maßgebliche Grundarbeit geleistet, auf die das deutsche Lieferkettengesetz und die EU-Lieferkettenrichtlinie aufbauen konnten.
Zur Wirkung und Arbeit in einer Allianz wie dem Textilbündnis diskutierten Entwicklungsministerin Svenja Schulze gemeinsam mit Anke Ehlers von Aldi Süd, Silke Zimmer von ver.di, Dr. Gisela Burckhardt von FEMNET e.V. und Kilian Dieckhoff von Karl Dieckhoff GmbH & Co. KG. Die Panelist*innen berichteten u.a. aus ihrer Sicht von Chancen und Herausforderungen als Bündnismitglied. Hierbei hoben sie insbesondere die Arbeit in den gemeinsamen Projekten (Bündnisinitiativen) für mehr Wirkung vor Ort hervor.
Stärkere Einbindung von Rechteinhaber*innen in Produktionsländern
Neben der Bedeutung von Allianzen lag ein zentraler Fokus auf der Einbindung von Rechteinhaber*innen in den Produktionsländern. So berichteten Vertreter*innen lokaler Gewerkschaften aus Indien und Indonesien von der Zusammenarbeit mit Bündnisunternehmen. Durch das Textilbündnis-Projekt "Joint Grievance Mechanism with Fair Wear Foundation" haben Rechteinhaber*innen beispielsweise nun die Möglichkeit, eine Beschwerde einzureichen und gehört zu werden.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Bärbel Kofler (BMZ) hob hervor: "Die Einbindung von Rechteinhaber*innen ist nicht nur notwendig und richtig, sondern auch ein entscheidender Erfolgsfaktor für gerechte Lieferketten."
Blick nach vorne: Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stärken
Die Veranstaltung schloss mit einem Ausblick auf kommende Herausforderungen und Chancen. Die Entwicklungen in Bangladesch, die Umsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie und die EU-Textilstrategie verdeutlichen, dass der Bedarf an starken Allianzen weiter wächst.
Gina Burgard, Sekretariatsleiterin des Textilbündnisses, fasste zusammen: "Das Textilbündnis war schon immer und wird auch in Zukunft eine Plattform für Erfahrungsaustausch und wirkungsvolle Projektarbeit vor Ort sein - weit über gesetzliche Vorgaben hinaus."
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