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CDU/CSU setzt auf neue Asylpolitik – Historiker Ulrich Schlie sieht strategische Neuausrichtung

CDU/CSU setzt auf neue Asylpolitik – Historiker Ulrich Schlie sieht strategische Neuausrichtung

Die CDU/CSU vollzieht eine grundlegende Kehrtwende in der Asylpolitik und rückt von der Linie Angela Merkels ab. Für den Historiker Ulrich Schlie markiert dieser Schritt nicht nur eine inhaltliche Kurskorrektur, sondern eine strategische Weichenstellung für eine mögliche Regierungsübernahme. In einem Interview mit dem Hauptstadtmagazin Capital Beat vor dem 37. CDU-Parteitag in Berlin betont Schlie, dass Parteichef Friedrich Merz mit einer restriktiveren Asylpolitik auf veränderte gesellschaftliche Stimmungen reagiere.

Zugleich warnt Schlie davor, die Brandmauer zur AfD aufzuweichen. „Die CDU ist die Brandmauer gegen die AfD“, betont er und unterstreicht die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung. Eine Zusammenarbeit mit einer Partei, „die ein problematisches Verhältnis zum Nationalsozialismus hat und von Moskau unterstützt wird“, sei für die Union ausgeschlossen.

Besondere Bedeutung misst Schlie den Protestwählern zu. Viele AfD-Wähler seien keine überzeugten Rechtspopulisten, sondern fühlten sich von den etablierten Parteien im Stich gelassen. Entscheidend sei, diese Wähler zurückzugewinnen, um die parlamentarische Demokratie zu stabilisieren

Mit Blick auf die Geschichte zieht Schlie Parallelen zur Weimarer Republik. „Wer die Mitte schwächt, stärkt die Ränder“, warnt er und sieht eine politische Verantwortung der Union, eine stabile Mitte zu sichern.

Auch das Erbe von Angela Merkel spiele in der aktuellen Debatte eine Rolle. Ihre Migrationspolitik habe Deutschland tiefgreifend verändert, so Schlie. Ihre jüngsten Äußerungen zur Neuausrichtung der CDU wertet er als problematisch: „Das erinnert an historische Fälle, in denen frühere Kanzler ihren Nachfolgern Steine in den Weg legten.“

Friedrich Merz stehe nun vor der Herausforderung, die Partei zusammenzuhalten und gleichzeitig ein klares politisches Profil zu entwickeln. Sein Erfolg werde sich daran bemessen, ob er den angestrebten Politikwechsel glaubwürdig als Dienst an Deutschland vermitteln könne.

Das gesamte Interview gibt es auf der Homepage von Capital Beat.

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