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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Teil 1 der DUH-Serie: "Die Werkstattkette Pit-Stop und die Betrugspartikelfilter"

Berlin (ots)

Wie Pit-Stop seinen Kunden seit Monaten
rechtswidrig den Filtertausch verweigert und dadurch zu einer 
Schmuddelwerkstattkette mutiert - Dokumentation des Leidenswegs eines
Fahrzeughalters aus dem westfälischen Hamm - Zwei TV-Magazine 
berichten am Wochenende zum Verhalten von Pit-Stop im 
Dieselfilterskandal: "das automagazin" in SAT 1 am Samstag, 14. Juni,
17.00 Uhr und "auto mobil - Das VOX Automagazin" am Sonntag, 15. 
Juni, 16.50 Uhr
Berlin, 13. Juni 2008: Die Werkstattkette Pit-Stop verweigert als 
letzte bundesweite Werkstattkette tausenden seiner Kunden 
rechtswidrig den sofortigen Austausch so genannter Betrugsfilter 
gegen lieferbare Ersatzsysteme anderer Hersteller. In einer Serie von
Pressemitteilungen dokumentiert die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) 
ab heute in lockerer Folge diese Praxis und bedient sich dabei der 
ihr in den vergangenen Monaten zugegangenen Fallbeispiele.
Den Anfang macht ein Autohalter aus dem westfälischen Hamm, der 
sich von Pit-Stop in bestem Glauben, seiner Umwelt einen Gefallen zu 
tun, einen Partikelfilter der Firma Tenneco in seinen sieben Jahre 
alten Mercedes hat einbauen lassen.
Als im November 2007 nach der Aufdeckung des Betrugsfilterskandals
durch die Deutsche Umwelthilfe die Betriebserlaubnisse von 
Dieselfiltern der Hersteller GAT, Tenneco und Bosal erlöschen, wendet
sich Herr Schulze  an seine Pit-Stop Werkstatt im westfälischen Hamm.
Er fordert diese dazu auf, ihm einen lieferbaren Ersatzfilter 
einzubauen, so wie es ihm rechtlich zusteht und die seinerzeit 
verabredete Kulanzregelung der Bundesregierung mit dem Zentralverband
Deutsches Kraftfahrzeug-Gewerbe (ZDK) und dem Gesamtverband Autoteile
Handel (GVA) vorsah.
Mehrfach reklamiert Herr Schulze im November und Dezember 2007 
mündlich, schriftlich und persönlich bei Besuchen in der 
Pit-Stop-Filiale den geforderten Austausch seines unwirksamen 
Tenneco-Partikelfilter, dessen Betriebserlaubnis wegen nicht 
ausreichender Funktionstüchtigkeit erloschen ist. Vergeblich. Am 16. 
Januar 2008 erreicht Schulze ein Antwortschreiben der Firma Pit-Stop.
Darin reduziert die Werkstatt den Skandal um die praktisch 
wirkungslosen Partikelfilter auf folgendes Problem: "In unserem 
Unternehmen wurde in Ihr Fahrzeug ein Partikelfilter verbaut, u.a. 
mit dem Ziel eine Feinstaubplakette sowie die staatlichen und 
steuerlichen Vergünstigungen zu erhalten bzw. in Anspruch nehmen zu 
können. Nach der Erklärung der Bundesregierung bleiben sowohl die 
Feinstaubplakette als auch die steuerliche Förderung erhalten. Dies 
selbst dann, wenn die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) 
zwischenzeitlich mit Wirkung für die Zukunft gelöscht bzw. dem 
Hersteller zurückgegeben wurde." Weiter heißt es: "Es entsteht also 
für Sie als Autofahrer weder ein finanzieller Nachteil noch eine 
Mobilitätseinschränkung." Außerdem erklärt Pit-Stop an diesem 16. 
Januar, dass Ersatzfilter der Firmen Bosal, Tenneco und GAT 
produziert würden, die "zeitnah im Jahr 2008" eingebaut werden 
könnten. Abschließend betont der Absender noch einmal: "Aus den 
obenstehenden Ausführungen ergibt sich, dass für Sie aktuell keine 
Nachteile entstehen dürften."
Zusätzlich hatte Herr Schulze in einem Schreiben vom 28. Dezember 
2007 darum gebeten im Zuge des Filtereinbaus entstandene 
Knackgeräusche zu beheben. Die Rohrschelle, mit der Filter und 
Abgasrohr verbunden sind, ist nicht fest und knackt bei vielen 
Fahrmanövern. Auf seinen Vorschlag, eine Punktschweißung vorzunehmen,
antwortet Pit-Stop ablehnend: Dadurch würde der Filter beschädigt und
könne später nicht dem Hersteller zurückgegeben werden.
Hilfesuchend wendet sich Herr Kamps an den ADAC und erhält von 
dort ein Musterformular, das er ausgefüllt an die Firma Pit-Stop 
sendet. Ziel der Aktion: Pit-Stop soll schriftlich zusichern, dass 
"bis spätestens 1. September 2008 ein Ersatzfilter kostenlos" 
eingebaut wird, der den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung 
genügt.  Daraufhin meldet sich die Pit-Stop-Zentrale in Heusenstamm 
am 29. Februar 2008 mit einem Schreiben, dass inhaltlich dem 
vorherigen ähnelt. Eine verbindliche Zusage, dass tatsächlich bis zum
1. September 2008 der Filtertausch vorgenommen wird, enthält es 
nicht.
Der Kundenservice der Pit-Stop-Zentrale setzt lässt Schulze 
dagegen wissen, dass eigentlich eine Beweislastumkehr greife, in 
deren Rahmen der geschädigte Kunde zunächst die Mangelhaftigkeit 
seines Filters mit erloschener ABE beweisen müsse: 
"Selbstverständlich haben wir Verständnis für Ihren Wunsch, dass Sie 
... Ihr Fahrzeug nur mit einem nachweislich ordnungsgemäß 
funktionierenden Rußpartikelfilter betreiben wollen. Aufgrund der 
derzeitigen gesetzlichen Situation besteht bis zum Nachweis der nicht
ordnungsgemäßen Funktion für das in Ihr Fahrzeug eingebaute 
Rußpartikelfiltersystem jedoch kein Anspruch auf Austausch des 
eingebauten Systems gegen einen Filter eines anderen Herstellers."
In den folgenden Monaten hat Herr Schulze weder von seiner 
Werkstatt noch von der Pit-Stop-Zentrale etwas gehört.
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Hinweis: Am Wochenende berichten zwei TV-Magazine über die Probleme 
beim Aus-tausch mangelhafter Dieselfilter bei Pit-Stop:
Zunächst am SAT 1 am Samstag, 14. Juni, 17.00 Uhr "das automagazin
- "Partikelfilterärger: Umrüstungs-Chaos - geprellte Autofahrer 
sollen die Zeche zahlen"
Dann am Sonntag, 15. Juni 2008 um 16.50 Uhr "auto mobil - Das VOX 
Automagazin". Mit versteckter Kamera und begleitet vom 
Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch, begleitete das Magazin 
zwei Kunden der Werkstattketten A.T.U. und Pit-Stop, die den 
Austausch ihres defekten Filters forderten - mit überraschenden 
Ergebnissen. A.T.U. tauscht mittlerweile kostenlos aus. Pit-Stop 
dagegen gibt seine Blockadepolitik bisher nicht auf.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer,
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
Tel. mobil: 0171 3649170,
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz,
Leiter Politik,
Hackescher Markt 4,
10178 Berlin;
Tel.: 03024008670,
Mobil: 01715660577,
Fax: 030240086719,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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