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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Wind- und Solarbranche werden Schlüsselindustrien

Berlin (ots)

Start von drei zukunftsweisenden Solar- und
Offshore-Wind-Kraftwerken binnen einer Woche symbolisiert 
ungebrochene Dynamik Erneuerbarer-Energien-Branche in Deutschland - 
Streichung von Arbeitsplätzen bei Energiekonzern E.on trotz 
Milliardengewinn - Deutsche Umwelthilfe: Aktuelle Marktdominanz der 
Konzerne nicht durch Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und 
neue Kohlekraftwerke zementieren - Probleme der Solarwirtschaft 
"wenig überraschend und nicht von Dauer"
Die Erneuerbaren Energien bleiben in Deutschland die 
Zukunftsbranche mit den besten Aussichten und einer weiter kräftig 
steigenden Beschäftigtenzahl. Darauf hat die Deutsche Umwelthilfe e. 
V. (DUH) unter Hinweis auf den Start von drei zukunftsweisenden 
Kraftwerksprojekten binnen einer Woche hingewiesen. In der Nordsee 
vor Borkum begann in der letzten Woche mit dem Netzanschluss des 
Windparks "alpha ventus"(installierte Leistung: 60 Megawatt) das 
nationale Offshore-Zeitalter der Windenergie. Am morgigen Donnerstag 
wird im brandenburgischen Lieberose auf einem früheren Militärgelände
das bisher größte Solarkraftwerk feierlich eröffnet (installierte 
Leistung: 53 Megawatt). Am selben Tag geht in Jülich am Niederrhein 
das solarthermische Demonstrationskraftwerk (1,5 Megawatt) offiziell 
in Betrieb, mit dem die technische Machbarkeit so genannter solarer 
Turmkraftwerke demonstriert wird, die schon bald im Sonnengürtel der 
Erde in ganz anderer Größenordnung Tag und Nacht Strom liefern 
sollen.
"Mitten in der Wirtschaftskrise werden wir Zeugen einer 
Epochenwende, die den Klimaschutz voranbringt und das Potenzial hat, 
den Technologiestandort Deutschland fit für die Zukunft zu machen", 
sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Die Entwicklung bei den
klima- und umweltschonenden Energieträgern stehe in scharfem Kontrast
zu den Perspektiven der traditionellen Energiewirtschaft. In den 
vergangenen Wochen habe die Öffentlichkeit miterleben können, mit 
welcher Härte die Streichung tausender Arbeitsplätze beim größten 
deutschen Energiekonzern E.on vorangetrieben wird. Das Sparprogramm 
werde durchgezogen, obwohl das Unternehmen allein im ersten Halbjahr 
2009 trotz Wirtschaftskrise 5,7 Milliarden Euro Gewinn gemacht habe. 
"Da wird auf Kosten der Beschäftigten die Kriegskasse gefüllt, um 
eine Marktdominanz abzusichern, die bisher vor allem darauf setzt, 
die überholten Stromerzeugungs-Strukturen auf Basis von Kohle und 
Uran noch eine ganze Generation fortführen zu können." Baake warnte 
die Politik, den in Deutschland dominierenden vier Energieversorgern 
durch eine Laufzeitverlängerung alternder Atomkraftwerke nach der 
Bundestagswahl weitere Zusatzprofite in zwei- bis dreistellige 
Milliardenhöhe zu bescheren. "So blockieren sie den weiteren Ausbau 
der Erneuerbaren Energien,, stabilisieren die Marktmacht der Konzerne
und verlieren beim Klimaschutz jede Glaubwürdigkeit", sagte Baake.
Die in dieser Woche neu gestarteten Kraftwerke symbolisieren nach 
Überzeugung der DUH den Übergang in eine neue Phase der 
Energiebereitstellung in Deutschland: "Eine junge Branche, die heute 
280.000 Menschen beschäftigt und binnen zehn Jahren die halbe Million
erreichen kann, hat ihre Nische längst verlassen - sie ist auf dem 
Weg zur neuen deutschen Schlüsselindustrie", sagte die Leiterin 
Klimaschutz und Energiewende der DUH, Cornelia Ziehm und erinnerte 
daran, dass alle im Bundestag vertretenen Parteien in ihren 
Wahlprogrammen bis 2020 mindestens eine Verdoppelung der 
regenerativen Stromerzeugung in Deutschland von derzeit gut 15 
Prozent auf über 30 Prozent anstreben. Die Branche selbst hatte 
kürzlich unter der Voraussetzung weiter günstiger politischer 
Rahmenbedingungen sogar 47 Prozent in zehn Jahren für realistisch 
erklärt.
Ziehm ging auch auf die aktuellen Probleme und die einsetzende 
Konsolidierung in der Photovoltaikindustrie ein, die "keine große 
Überraschung" seien. "Wenn eine Industrie, die in den letzten Jahren 
weltweit hohe zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen  hatte, eine
Atempause einlegt, ist das kein Grund zu übertriebener Aufregung." In
Deutschland werde der derzeitige Druck auf die Modulpreise die 
Nachfrage nach kleinen und großen Photovoltaikkraftwerken wegen der 
für die Betreiber lukrativen Bedingungen sogar weiter anheizen. Das 
werde insbesondere im Handwerk und kleinen und mittleren Betrieben 
weiter viele Arbeitsplätze schaffen. Und der Zeitpunkt, zu dem die 
auf dem eigenen Dach produzierte Kilowattstunde nicht mehr teurer sei
als die auf der Stromrechnung (so genannte Netz-Parität), verschiebe 
sich nach vorne. "Entscheidend wird allerdings sein, dass die Politik
nicht mit einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und dem 
weiteren Zubau neuer Kohlekraftwerke den Markt für Erneuerbaren Strom
für Jahrzehnte verbarrikadiert", schloss Ziehm.
Links:
Solarpark Lieberose http://www.juwi.de/fileadmin/user_upload/Solarene
rgie/Lieberose_EZ_20090520.pdf
Offshore-Windpark "alpha ventus"
http://www.alpha-ventus.de/index.php?id=22
Solarthermisches Kraftwerk Jülich
http://www.stadtwerke-juelich.de/swj-t/html/solarkraftwerk.html

Pressekontakt:

Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil: 0151 55 01 69 43, Tel.: 0302400867-0, Fax:
0302400867-19, E-Mail: baake@duh.de

Dr. Cornelia Ziehm, Leiterin Klimaschutz und Energiewende, Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin Mobil: 0160 94182496, E-Mail: ziehm@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-0, Fax:
0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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