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Palmöl-Anteil im Diesel steigt weiter an - Deutsche Umwelthilfe fordert nationalen Sofortausstieg zum Schutz von Klima und Artenvielfalt

Berlin (ots)

Neue Daten zeigen: Anteil des in der EU verbrauchten Palmöls für Biodiesel steigt weiter an und liegt mittlerweile bei 53 Prozent - Nach EU-Beschluss zum Ausstieg aus Palmöl muss die Bundesregierung mit nationaler Regelung dessen Verwendung sofort beenden - Große Mehrheit der Bürger lehnt die Nutzung von Palmöl im Kraftstoff ab

Palmöl aus tropischen Regenwäldern landet immer häufiger in Autotanks statt in Lebensmitteln, dabei soll dessen Verwendung für Biodiesel bereits ab 2023 auslaufen. Neue Daten des Brüsseler NGO Dachverbands Transport & Environment zeigen, dass inzwischen 65 Prozent des in die EU importierten Palmöls für energetische Zwecke genutzt werden. 53 Prozent davon werden direkt für die Beimischung zum sogenannten Biodiesel verwendet, die restlichen 12 Prozent für die Verbrennung als Heizöl und zur Stromerzeugung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung auf, einen nationalen Sofortausstieg von Palmöl im Kraftstoff einzuleiten. Die Palmölproduktion ist wesentlich verantwortlich für die Zerstörung von Regenwäldern und gefährdet die Artenvielfalt. Zudem ist Biodiesel bis zu dreimal klimaschädlicher als fossiler Diesel.

Allein 2018 wurden in der EU mehr als vier Millionen Tonnen Palmöl für die Herstellung von Biodiesel verwendet. Während der Verbrauch im Lebensmittelsektor, für Wasch- und Kosmetikprodukte um beachtliche elf Prozent sank, stieg der Verbrauch im Biodiesel weiter an und liegt nun auf einem Rekordhoch.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Wenn der Anteil von Palmöl im Tank weiter steigt, obwohl die EU den stufenweisen Ausstieg aus Palmöl im Diesel beschlossen hat, läuft etwas gewaltig falsch. Wertvolles Palmöl hat im Autotank nichts zu suchen. Die Bundesregierung muss eine nationale Regelung auf den Weg bringen, die den Sofortausstieg von Palmöl im Diesel einleitet. Damit würde die Bundesregierung auch zeigen, dass ihr Klima- und Artenschutz ernste Anliegen sind."

In einer wegweisenden Entscheidung im Mai 2019 hat die EU die Verwendung von Palmöl für energetische Zwecke mit Ausnahmen als nicht nachhaltig eingestuft. Der länderspezifische Verbrauch an Palmöl als Beimischung soll somit ab 2019 nicht weiter ansteigen. Ab 2023 soll die Beimischung dann langsam Auslaufen und ab 2030 vollständig verboten werden. Nach Ansicht der DUH ist dies eindeutig zu spät. Sie sieht die einzelnen Mitgliedsstaaten jetzt in der Pflicht mit der Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (REDII) ein Beimischungsverbot sofort rechtlich umzusetzen.

Eine Umfrage von Umweltverbänden ergab, dass 75 Prozent der Deutschen von der Beimischung von Palmöl zum so genannten Biodiesel nichts wissen. 64 Prozent gaben an, dass sie gegen die Verwendung des Pflanzenöls im Diesel sind.

Links:

Zu den Daten von Transport&Environment: http://ots.de/CB0ChT

Zur Umfrage: http://ots.de/vXn6Fb

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
www.instagram.com/umwelthilfe/

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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