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Deutsche Umwelthilfe e.V.

EU-Kommission verlangt strengen Fördergrenzwert für Dieselruß-Partikelfilter

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Einlenken der Automobilindustrie und
   fordert Bundeskanzler Gerhard Schröder auf, nun "Wort zu halten"
Angesichts einer drohenden uneinheitlichen Förderung rußfreier
Diesel-Pkw in Europa hat die EU-Kommission nach Informationen der
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) eine für alle Staaten verbindliche
so genannte "Pre-Norm" von 5,0 mg Rußpartikel pro km beschlossen.
Während das von der Deutschen Umwelthilfe koordinierte Bündnis "Kein
Diesel ohne Filter" einen Grenzwert von 2,5 mg forderte und die
Automobilindustrie nur 8,5 mg akzeptieren wollte, orientierte sich
die EU-Kommission am "Stand der Technik" beim Partikelfilter und an
der Tatsache, dass sich bereits drei EU-Staaten Italien, Österreich
und die Niederlande für einen Fördergrenzwert von 5,0 mg/km
entschieden haben.
In den nächsten Tagen wird nach Informationen der DUH mit der
Bekanntgabe des zwischen den Generaldirektionen Wirtschaft und Umwelt
abgestimmten Fördergrenzwertes von 5,0 mg/km für saubere Diesel-Pkw
gerechnet. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat laut
Stuttgarter Nachrichten diese Festlegung zwischenzeitlich akzeptiert
und beharrt nicht länger auf dem ursprünglich von VW-Chef Bernd
Pischetsrieder geforderten mangelhaften Wert von 8,5 mg/km. Die DUH
begrüßt die "späte Einsicht" der deutschen Automobilindustrie, die
sich aufgrund der jahrelangen Blockadehaltung einzelner Firmen gegen
saubere Diesel-Pkw in eine Außenseiterposition gebracht hatte.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert nun Bund und Länder auf,
unverzüglich die angekündigte steuerliche Förderung rußfreier
Diesel-Pkw umzusetzen. "Bundeskanzler Gerhard Schröder hat im Sommer
die steuerliche Förderung des Partikelfilters für Anfang 2005
zugesagt. Wir fordern Bund und Länder auf, nun Worten Taten folgen zu
lassen. Eine schnelle Entscheidung wird sich belebend auf die
Konjunktur auswirken und zu einer Verstärkung des Absatzes sauberer
Diesel-Pkw führen", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Angesichts ab 2005 drohender Verkehrsbeschränkungen und
Straßensperrungen für ungefilterte Diesel-Pkw fordert die Deutsche
Umwelthilfe zudem die schnelle Umsetzung eines Förderkonzeptes zur
Nachrüstung von dieselgetriebenen Alt-Fahrzeugen. In den
EU-Mitgliedstaaten werden ab 2005 Innenstädte und stark belastete
Straßenabschnitte für ungefilterte Diesel-Fahrzeuge bei erhöhten
Immissionswerten gesperrt. Auch in Deutschland werden derartige
Verkehrsbeschränkungen in vielen größeren Städten unumgänglich. So
soll die Belastung mit Feinststaub (PM10) reduziert werden. Die
ultrafeinen Partikel stehen im Verdacht, allein in Deutschland jedes
Jahr 10.000 bis 18.000 Menschen zu töten.
Alle betroffenen Gemeinden und Städte müssen bis Ende Dezember
entsprechende Maßnahmenpläne ausgearbeitet haben.  Wo dies nicht
erfolgt, wird die DUH mit Hilfe von Musterklagen kommunale
Luftreinhaltepläne erzwingen.
Seit langem ist klar: Praktisch alle Diesel-Pkw können mit
Partikelfilter nachgerüstet werden. "Die Automobil-Zulieferindustrie
hat entsprechende Nachrüstfilter fertig entwickelt. Was allein fehlt,
ist das angekündigte Förderkonzept für Altfahrzeuge", so Resch.
Dieses müsse gemeinsam mit der Festlegung der Förderkriterien für
Neufahrzeuge verabschiedet werden.
"KEIN DIESEL OHNE FILTER" ist ein breites Aktionsbündnis aus
Umwelt- und Verbraucherverbänden, Verkehrs- und Automobilclubs,
Gesundheitsexperten und Kinderschutzbund. Wissenschaftliche Berater
ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Nach seiner
Gründung im Herbst 2002 hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt, durch
eine breit angelegte Aufklärungskampagne Druck auf die
Automobilindustrie und die Politik zur durchgängigen Einführung des
Dieselrußfilters auszuüben, und die Verbraucher über die Gefahren von
Dieselruß und verfügbare Filtertechnologien aufzuklären.

Pressekontakt:

Deutsche Umwelthilfe e.V., Jürgen Resch, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315
Radolfzell, Tel.: 07732/9995-0, Mobil: 0171/3649170, Fax.:
07732/9995-77, E-Mail: resch@duh.de

Deutsche Umwelthilfe e.V., Dr. Gerd Rosenkranz, Hackescher Markt
4/Neue Promenade 3, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-15, Mobil:
0171/5660577, Fax.: 030/258986-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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