Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Bauindustrie kritisiert: Mindestbesteuerung wirkt faktisch wie Verlustbesteuerung!
Vermittlungsausschuss muss "steuerpolitischen Unsinn" stoppen!
Sockelfreibeträge helfen nicht weiter!
Berlin (ots)
Vor der entscheidenden Sitzung des Vermittlungsausschusses wies heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, noch einmal darauf hin, dass die Mindestbesteuerung in der Baubranche sowie in anderen zyklischen Wirtschaftszweigen des Anlagenbaus faktisch wie eine Verlustbesteuerung wirke. Knipper: "Auch Sockelfreibeträge helfen uns hier nicht weiter."
Größere Bauprojekte, die über mehrere Bilanzperioden abgerechnet werden müssten, hätten in den ersten Jahren zwangsläufig Verluste zur Folge, die bei positiver Abwicklung eines Bauprojektes erst im Abnahmejahr mit einem Bilanzgewinn verrechnet werden könnten, erläuterte Knipper. Sollte jedoch im Jahr der Bauabnahme der dann anfallende Bilanzgewinn mit einer 50%igen Mindeststeuer belegt werden, führe dies zu einer extremen zeitlichen Verzögerung der Verrechnungsmöglichkeiten mit den Verlusten der Vorjahre und bei Projektgesellschaften faktisch zu einer Verlustbesteuerung.
Ein so massiver Eingriff in das bestehende Steuerrecht sei ordnungspolitisch nicht vertretbar, er führe in der Baubranche, die sich seit 8 Jahren in der größten Konjunktur- und Strukturkrise der Nachkriegszeit befinde, zu einer endgültigen Aufzehrung des Eigenkapitals, kritisierte Knipper. Wer diese ökonomischen Zusammenhänge wider besseres Wissen negiere, gefährde weitere Unternehmen und damit weitere Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft und in allen zyklischen Wirtschaftsbereichen. Knipper appellierte nochmals an den Vermittlungsausschuss, von solchem "steuerpolitischen Unsinn" Abstand zu nehmen. In der Baubranche gehe es um "ehrliche" Verluste: Um Missbrauchsmöglichkeiten mit Verlustvorträgen einzuschränken müsse die Politik andere Wege gehen, als mit einem quasi Rundumschlag alle Unternehmen zu treffen.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, Information und Kommunikation Tel: 030 - 21286 140 Fax: 030 - 21286 189 E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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