Der Tagesspiegel: Bilanzexperte Küting fordert harte Sanktionsmittel für die Bilanzpolizei in Deutschland
Berlin (ots)
Die geplante "Bilanzpolizei" in Deutschland muss mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet werden. Das fordert Karlheinz Küting, Chef des Instituts für Wirtschaftsprüfung an der Universität Saarbrücken, gegenüber dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe) vor dem Hintergrund des Skandals um den italienischen Lebensmittelhersteller Parmalat. "Dieses neue Institut muss über Sanktionsmöglichkeiten verfügen, die auch angewendet werden", sagte Küting. Der Bilanzexperte fordert klare gesetzliche Regelungen: hohe Geldbußen, Haftstrafen für Manager, öffentliche Rügen, Aussetzung der Börsennotierung. Denn bislang gibt es nach seiner Meinung "keine wirksamen Strafen", um Bilanzfälscher und Wirtschaftsprüfer, die nicht genau hinsehen, zur Verantwortung zu ziehen. Wirtschaftsprüfer selbst kommen daher laut Küting auch nicht als Kontrolleure in Frage. "Das müssen völlig unabhängige Leute sein. Die Bundesregierung will ein neues unabhängiges Kontrollgremium im Jahr 2005 installieren. Den entsprechenden Gesetzentwurf hatte Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) erst vor wenigen Tagen vorgelegt.
Im Fall Parmalat haben nach Kütings Einschätzung "sämtliche Institutionen ver-sagt". In dieser Größenordnung könne er sich eine Bilanzfälschung in Deutschland nicht vorstellen.
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