Der Tagesspiegel: Mannesmann-Prozess: DGB sieht keine Einschränkung der unternehmerischen Freiheit/ BDI fordert mehr Transparenz bei Gehältern und Prämien
Berlin (ots)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund bestreitet Standortnachteile durch den Mannesmann-Prozess. "Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass sich in Deutschland jeder an Recht und Gesetz zu halten hat. Die unternehmerische Freiheit wird dadurch in keinerlei Hinsicht eingeschränkt", sagte eine DGB-Sprecherin dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). Im Vorfeld hatte CDU-Chefin Angela Merkel negative Auswirkungen für den Standort befürchtet. Auch Siemens-Chef Heinrich von Pierer äußerte sich am Donnerstag kritisch. Hans-Werner Sinn, Chef des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, hält das Verfahren dagegen für angemessen. "Den Standpunkt von Frau Merkel teile ich nicht. Hier geht es ja darum, gegebenenfalls ein Verhalten zu bestrafen, das zu einer Standortverlagerung geführt hat. Wenn jetzt klar würde, dass sich deutsche Manager in Zukunft nicht einfach Firmenzentralen von ausländischen Investoren abkaufen lassen können, dann wird das im Gegenteil den Standort stärken und nicht schwächen." Für BDI-Hauptgeschäftsführer Ludolf v. Wartenberg stellt sich durch den Mannesmann-Prozess die Frage, "welches Signal er in die internationale Geschäftswelt sendet. Werden künftig Manager und internationale Fonds einen noch größeren Bogen um den Standort Deutschland machen, weil sie bei vielen Entscheidungen Veruntreuungsvorwürfe der Staatsanwaltschaft befürchten?" Zugleich forderte von Wartenberg die Unternehmen auf dazu beizutragen, das Misstrauen zwischen Gesellschaft und Unternehmen zu beseitigen. "Mehr Transparenz bei Gehältern und Prämien kann dazu beitragen ."
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