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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Krankenkassen und Gesundheitsexperten gegen Unions-Modell

Berlin (ots)

Berlin. Der Gesundheitskompromiss der Union ist bei
Experten und Krankenkassen auf Kritik gestoßen. "Der Kompromiss ist
weitaus schlechter als das jetzige System. Damit wird keine einzige
der zukünftigen Anforderungen an das Gesundheitswesen erfüllt", sagte
Ingo Kailuweit, Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse KKH,
dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Zudem gebe es Probleme bei der
Finanzierung. "Es ist gefährlich, wenn die Union suggeriert, dass
sich viele besser stellen. Die Finanzierung für die Bürger läuft
schlicht nach dem Prinzip linke Tasche, rechte Tasche. Und der Staat
hat einfach nicht genügend Geld für eine solche Reform." Auch
Gesundheitsexperten nannten die teilweise Finanzierung der
Krankenversicherung durch Steuern bedenklich. "Dann wägt der
Finanzminister ab, ob es Geld gibt für Panzer oder für die Versorgung
der Patienten", sagte Peter Scriba, Vizechef des
Gesundheits-Sachverständigenrates, dem "Tagesspiegel". Ohnehin werde
die Belastung des Faktors Arbeit durch Gesundheitskosten "total
überbewertet". Die Politik müsse sich stärker auf die
Strukturprobleme im Gesundheitssystem konzentrieren, etwa den Abbau
von "Über-, Unter- und Fehlversorgung" der Patienten, sagte Scriba.
Außerdem müssten die ambulante und die stationäre Behandlung besser
miteinander verzahnt werden Gerd Glaeske, ebenfalls
Gesundheits-Sachverständiger, nannte den Kompromiss "eine
Kopfgeburt". Die Verbindung von Sozial- und Steuersystem funktioniere
nicht und bringe eine "wahnsinnige, nicht umsetzbare
Bürokratisierung". Zudem sei es unsolidarisch, weil Besserverdienende
dank der Gestaltungsmöglichkeiten im Steuersystem ihren Beitrag
drücken könnten. Daher könne dem Gesundheitssystem das Geld ausgehen,
wenn die Unionsidee umgesetzt würde.
Rückfragen bitte an das Ressort Wirtschaft, Tel. 030-26009260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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