Der Tagesspiegel: Wirtschaftsforscher sehen Überlegungen der Bundesregierung zur Konjunkturbelebung skeptisch
Berlin (ots)
Deutschlands Wirtschaftsforscher sehen die Gedankenspiele der Bundesregierung zur Konjunkturbelebung überwiegend skeptisch. Die Größenordnung sei zu gering, um mehr Wachstum zu erzeugen, und vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen Ende Mai sei ohnehin keine Wirkung zu erzielen.
"Einen Abbau der Arbeitslosigkeit würde ein Konjunkturprogramm sicher nicht bringen"; sagte Eckhardt Wohlers, Konjunkturchef beim Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA), dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). "Wenn den Unternehmern klar ist, dass der Staat nur einmalig mehr Geld ausgibt, werden sie kaum auf Dauer neue Leute einstellen."
"Neue Vorhaben dürften deshalb kaum in Angriff genommen werden - dann macht das Ganze aber wenig Sinn", sagte auch Roland Döhrn, Konjunkturchef beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, dem Tagesspiegel. "Was jetzt geplant ist, hat allenfalls Symbolkraft", sagte Joachim Scheide, Chefökonom des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), dem Tagesspiegel.
Der Berliner Wirtschaftswissenschaftler Michael Burda äußerte sich ebenfalls kritisch zu den angedachten Liquiditätsspritzen für den Mittelstand. "Das ist der falsche Weg", sagte er dem Tagesspiegel. Statt bürokratischer Maßnahmen solle die Regierung auf eine "Steuersenkung für den Mittelstand setzen".
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