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Der Tagesspiegel: Schily stellt Industrie Milliarden-Auftrag über neues Funknetz in Aussicht

Berlin (ots)

Berlin. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) geht
davon aus, dass die Einführung des digitalen Polizeifunks sehr
schnell erfolgen kann. "Wir haben wirklich eine Menge getan, dass es
vorankommt. Jetzt kommt es voran", sagte Schily dem "Tagesspiegel"
(Montagausgabe). Die Planung des Bundes, mit dem Aufbau eines
Rumpfnetzes zu beginnen, werde zu einer Beschleunigung führen. Bei
dem Projekt geht es um ein neues, digitales Funknetz für Polizei,
Feuerwehr und Rettungsdienste. Das alte, analoge Netz genügt den
Anforderungen der Behörden nicht mehr. Über die Finanzierung streiten
Bund und Länder aber seit Jahren. Schily hatte den Ländern vor kurzem
einen neuen Finanzierungsvorschlag unterbreitet, den er auf einer
Innenministerkonferenz am 18. März im Detail erläutern will.
"Alle beklagen, dass zu wenig investiert wird", sagte Schily.
"Hier haben wir die Möglichkeit. Deshalb bin ich der Meinung, wir
sollten es auch tun." Details zum Zeitplan nannte er nicht. "Sie
können davon ausgehen, dass wir mit der Ausschreibung sehr rasch
vorankommen werden." Es bestehe "die Chance, an einigen
Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2006 bereits
Digitalfunk zur Verfügung zu haben." Bei dem Projekt geht es um eine
zehnstellige Investitionssumme. "Es war einmal eine Zahl von 3,8
Milliarden Euro im Gespräch", sagte Schily. "Ob das am Schluss so
herauskommt, kann heute niemand sagen."
Der Minister sagte, die Präferenz des Bundes werde wohl auf einem
eigenständigen Netz liegen. Zwar werde es eine technikoffene
Ausschreibung geben. Unwahrscheinlich sei aber, dass ein System in
Frage kommt, "bei dem wir uns nur draufsetzen". Zur Begründung
verwies er auf Anschläge wie am 11. September 2001: "Stellen sie sich
einmal vor: Polizei und Feuerwehr verdrängen alle anderen aus dem
Netz. Wir müssen interessiert sein, dass alle Menschen telefonieren
können." In diesem Fall wären Anbieter von Lösungen, die auf der
GSM-Handy-Technik basieren - Vodafone oder T-Mobile - ohne Chance.
Rückfragen bitte an die Wirtschaftsredaktion, Tel. 030-26009-260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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