Der Tagesspiegel: Engholm kritisiert Lafontaine und Schröder
Berlin (ots)
In einem Meinungsbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" führt der ehemalige SPD-Vorsitzende Björn Engholm die Krise der SPD auf die Eitelkeiten von Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder zurück. Er vergleicht beide mit den Königskindern aus einem bekannten Kinderlied und schreibt: "dass sie gleichwohl zueinander nicht finden konnten, lag weniger an der Tiefe des Wassers als der Schwimmunwilligkeit der beiden Principe. Und darin liegt, weit mehr als in Schröders schwerem Weg zum 18. September oder Lafontaines Aufstieg zum Poppropheten der Altlinken, eine gehörige Portion - nicht nur sozialdemokratischer - Tragik." Engholm erinnert daran, dass auch Brandt, Schmidt und Wehner sich "persönlich selten grün" waren. Sie hätten dennoch sozialdemokratische und bundesrepublikanische Erfolgsgeschichte geschrieben, "weil sie sich zurücknehmen, ihre Neigungen, Abneigungen und Eitelkeiten zu reduzieren vermochten, weil ihnen die sozialdemokratische Idee und das Interesse der Polis wichtiger war als sie selbst." Diese Selbstdomestizierung sei auch Gerhard Schröder in früheren Jahren nicht immer leicht gefallen, schreibt Engholm und fügt hinzu: "Oskar Lafontaine war und ist sie regelrecht fremd." Engholm prophezeit, dass die neue Konstellation auf der Linken allen außer dem konservativen Lager schade.
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