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Der Tagesspiegel: Sozialministerium will bei Rente mit 67 hart bleiben

Berlin (ots)

Berlin - Das Bundessozialministerium hat sich gegen
eine Vertrauensschutzlösung beim Vorruhestand ausgesprochen. "Wir 
haben uns bei der Erarbeitung des aktuellen Gesetzentwurfs aus 
triftigen Gründen entschieden, den Vertrauensschutz bei der 
Altersteilzeit nicht für den Vorruhestand zu übernehmen", sagte ein 
Sprecher von Minister Franz Müntefering (SPD) dem "Tagesspiegel am 
Sonntag". "Es wird keine Korrektur geben." Dagegen fordert die 
Gewerkschaft Verdi Nachbesserungen zugunsten der Beschäftigten. "Auch
diese Menschen müssen geschützt werden", sagte Judith Kerschbaumer, 
im Bundesvorstand der Gewerkschaft für Sozialpolitik zuständig. Bei 
Banken und Versicherungen, aber auch in der Großindustrie, sind 
Zehntausende Beschäftigte in den vergangenen Jahren bezahlt in den 
Vorruhestand geschickt worden, um anschließend nahtlos in Rente zu 
gehen. Sie hatten mit einem Rentenbeginn mit 62 kalkuliert, nach der 
Rentenreform der Regierung sollen sie jedoch künftig erst mit 63 
Rente beantragen können.
Die Regierung will nicht mit einer weiteren 
Vertrauensschutzregelung ihr Reformziel, den späteren Rentenbeginn, 
gefährden. Nach Informationen der Zeitung haben sich im vergangenen 
Jahr noch Zehntausende von Menschen vor der Rente mit 67 in die 
Altersteilzeit gerettet. Bei Daimler-Chrysler und bei der Post habe 
es Vereinbarungen im "vierstelligen Bereich" gegeben. Im 
Versicherungsbereich der Allianz haben knapp 50 Prozent der 
Berechtigten zugegriffen: Von rund 2900 Beschäftigten der "Generation
52 plus" haben im vergangenen Jahr circa 1400 eine 
Altersteilzeitvereinbarung unterschrieben, berichtet der 
"Tagesspiegel am Sonntag". Da Arbeitnehmer keinen Rechtsanspruch 
darauf haben, in Altersteilzeit zu gehen, hätten vor allem die 
Unternehmen zugestimmt, die ohnehin Personal abbauen wollen, sagte 
Verdi-Expertin Kerschbaumer der Zeitung. "Die Unternehmen haben die 
Altersteilzeit als Personalabbauinstrument benutzt."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Redaktion Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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