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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Köhler weist Äußerungen von Ulla Schmidt zurück
Wissenschaftliche Fakten widersprechen These von zu langen Wartezeiten für Kassenpatienten

Berlin (ots)

In der Sonntagsausgabe des "Tagesspiegels" hat
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärt, Ärzten drohe ein 
Bußgeld von bis zu 10.000 Euro, wenn sie ihre vertragsärztlichen 
Pflichten nicht erfüllten und beispielsweise gesetzlich versicherte 
Patienten länger warten ließen als Privatpatienten. Dazu hat heute in
Berlin der Vorsitzende des Vorstands der Kassenärztlichen 
Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, erklärt:
"Das ist ein Aufreger, der aber der wissenschaftlichen Betrachtung
nicht standhält: angeblich zu lange Wartezeiten von Kassenpatienten 
in Arztpraxen. Der einzige wissenschaftliche Beleg aus jüngster Zeit 
zu dem Thema ist die Untersuchung der Forschungsgruppe Wahlen (FGW) 
in unserem Auftrag. Diese Befragung von 4.300 Bürgern hat ergeben, 
dass zu lange Wartezeiten überhaupt nicht als Problem empfunden 
werden. Mit solchen Diskussionen wird vom eigentlichen Problem der 
ambulanten Versorgung abgelenkt, nämlich der chronischen 
Unterfinanzierung im Gesundheitswesen. Eines darf man auch nicht 
vergessen: Die Einnahmen, die ein niedergelassener Arzt durch die 
Behandlung von Privatpatienten hat, kommen letztlich der gesamten 
Versichertengemeinschaft zugute. Mit den zu geringen Einnahmen aus 
der gesetzlichen Krankenversicherung alleine kann ein Arzt keine 
notwendigen Investitionen in seiner Praxis mehr finanzieren."

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240

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