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Heinrich-Böll-Stiftung

Medienvielfalt, anders: Junge Migrantinnen und Migranten in den Journalismus!

Berlin (ots)

Medien-Stipendienprogramm für junge MigrantInnen
vorgestellt - Auch Abiturienten erwünscht - Initiative der 
Heinrich-Böll-Stiftung, der tageszeitung taz, des radiomultikulti 
rbb, der Deutschen Welle und der Agentur "Zum goldenen Hirschen"
Berlin, 20. Juni 2007 - Heute haben die Heinrich-Böll-Stiftung, 
die tageszeitung taz, das radiomultikulti rbb, die Deutsche Welle und
die Agentur "Zum goldenen Hirschen" ein Medien-Stipendienprogramm für
junge Migrantinnen und Migranten vorgestellt. Das Programm sieht eine
studienbegleitende Stipendienförderung durch die 
Heinrich-Böll-Stiftung vor, flankiert durch ein umfangreiches 
Begleitprogramm sowie Praktika und Volontariate bei den beteiligten 
Medienpartnern. Damit bietet diese Initiative eine verbindliche und 
über gewöhnliche Praktikumsangebote hinausgehende berufliche 
Perspektive. Das Programm richtet sich gezielt an Abiturienten und 
Studierende aus Einwandererfamilien, bzw. binationaler oder 
bikultureller Herkunft, die in den Journalismus wollen.
Stiftungsvorstand Ralf Fücks sagte heute bei der Präsentation des 
Programms: "Über Migranten berichten Medien täglich. Es wird Zeit, 
dass Medien auch von Journalisten mit Migrationshintergrund 
mitgestaltet werden. In Großbritannien oder Frankreich ist 
gesellschaftliche Vielfalt in Printmedien und am Bildschirm zur 
Prime-Time sichtbar. In Deutschland sind Migranten noch eine 
Ausnahmeerscheinung. Das wollen wir ändern."
Bascha Mika, Chefredakteurin der taz, unterstrich:"Wir wollen, 
dass MigrantInnen den öffentlichen Diskurs mitprägen. Es geht um 
gesellschaftliche Teilhabe. Mit diesem Programm ermutigen wir junge 
MigrantInnen,  eine journalistische Laufbahn einzuschlagen. Wir 
wollen eine Migrationsgesellschaft, die sich durch Chancengleichheit 
im Bildungswesen und am Arbeitsmarkt auszeichnet."
Die Chefredakteurin von radiomultikulti rbb, Ilona Marenbach, 
betonte: "Der Anteil junger Journalisten mit Einwanderungshintergrund
ist nicht nur deshalb so gering, weil hier die Chancen ungleich 
verteilt sind. Ich erlebe immer wieder, dass der Beruf des 
Journalisten bei vielen jungen Menschen keinen guten Ruf genießt. Es 
handelt sich also nicht nur um ein Förderprogramm für 
journalistischen Nachwuchs, sondern auch um eine Art Image-Kampagne 
für diesen Beruf."
Hans-H. Langguth, Geschäftsführer der Agentur "Zum goldenen 
Hirschen", erklärte: "Kreativität kennt keine Grenzen. Wir freuen uns
auf die jungen Migrantinnen und Migranten, ihre Ideen und ihre 
kulturelle Erfahrung, die unsere Projekte nur beflügeln können. Wir 
geben ihnen gerne die Chance, sich von der Agenturarbeit ein Bild zu 
machen und speziell die kreative Welt der Hirschen näher kennen zu 
lernen. Gewiss keine unwichtige Erfahrung auf dem Weg in den 
Journalismus oder einen anderen kommunikativen Beruf."
Das Programm versteht sich aber nicht nur als 
Berufsförderungsangebot für Migranten: den beteiligten Medienpartnern
erschließt es ein Potenzial an NachwuchsjournalistInnen mit 
besonderen Qualifikationen und Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit oder 
Verständnis anderer Lebensstile und Kulturen - mehr Vielfalt bedeutet
neue Potenziale und Talente, neue Perspektiven und Themen. Dabei geht
es ausdrücklich nicht um Nischenjournalismus für migrationspolitische
Themen, sondern um qualifizierten Nachwuchs für alle Ressorts und 
Themen.
Das im Frühjahr 2008 beginnende studienbegleitende 
Qualifizierungsprogramm im Modulsystem umfasst unter anderem Kurse 
und Seminare zur Vermittlung journalistischer ("handwerklicher") 
Kompetenz, Themenworkshops zu Themen wie Demokratie und 
Internationale Politik, Menschenrechte, Ökologie, Entwicklung oder 
Feminismus sowie Seminare und Studienreisen zu medienpolitischen 
Themen und berufsethischen Fragestellungen. Die Zusammenarbeit mit 
den beteiligten Medienpartnern ermöglicht den Stipendiaten eine 
praxisorientierte Anwendung der Programminhalte und einen Zugang zu 
journalistischen Netzwerken.
Bewerbungen von Abiturienten und Studierenden an das Studienwerk 
der Heinrich-Böll-Stiftung (www.boell.de/studienwerk) sind ab sofort 
willkommen: der nächste Bewerbungsschluss ist der  01. September 
2007, anschließend werden die Ausschreibungen halbjährlich 
wiederholt.

Pressekontakt:

Heinrich-Böll-Stiftung

Michael Alvarez
Pressesprecher

T 030-285 34 - 202
M 0175-5221 811
alvarez@boell.de

Original-Content von: Heinrich-Böll-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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