Lausitzer Rundschau: Das Fell des Bären - Brandenburgs SPD bekommt ein Kandidatenproblem
Cottbus (ots)
Das ist schon außergewöhnlich: Ein prominenter SPD-Politiker verzichtet auf das Ministerpräsidentenamt in Brandenburg, obwohl dieses überhaupt nicht vakant ist. Frank-Walter Steinmeier will also das Fell des Bären nicht, das tatsächlich auch nicht auf dem Markt ist. Matthias Platzecks Bekundung, er wolle zur Landtagswahl 2014 antreten, klingt allerdings nicht überzeugend. Denn im Nachsatz sagt er, er wolle antreten, wenn es die Gesundheit zulasse. Nebensätze sind in der Politik wichtig. Deshalb verwundert es nicht, wenn im Hintergrund Politiker zu hören sind, die mit den Hufen scharren. Oder ein Steinmeier, der klarstellt: Ich bin's nicht. Schön ist das nicht. Denn es geht um die Gesundheit eines Menschen. Diese ist wichtiger als jedes Amt. Doch Platzeck selbst machte mit dem Thema Politik. Statt einer schlichten Meldung an alle Medien über seinen Schlaganfall überraschte der Ministerpräsident mit einem menschelnden Exklusivinterview. Kurz darauf verkaufte er sein Kranksein öffentlichkeitswirksam als Privatsache. Eine in sich widersprüchliche, aber keine schöne Art, sein Fell ins Schaufenster zu stellen.
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