Niedersachsen: Zehn Prozent weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie
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In Niedersachsen sind die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 einen Rückgang von zehn Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden somit rund 86.000 weniger niedersächsische Mädchen und Jungen geimpft. Sowohl bei Gesamtimpfungen als auch bei Erstimpfungen liegt Niedersachsen unterhalb des Bundestrends. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge. Hier steht in Niedersachsen ein Minus von 30 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des niedersächsischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Analyse wurden ambulante Behandlungsdaten von niedersächsischen DAK-versicherten Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen. DAK-Landeschef Dirk Vennekold warnt vor den Folgen der Impflücke und sieht akuten Handlungsbedarf. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Niedersachsen
Niedersachsen: Zehn Prozent weniger geimpfte Kinder als vor der Pandemie
- DAK-Sonderanalyse: Niedersächsischer Kinder- und Jugendreport untersucht Versorgungsdaten der Jahre 2019 bis 2021
- Starker Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge
- Landesschef Vennekold warnt vor Folgen der Impflücke
In Niedersachsen sind die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 einen Rückgang von zehn Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung wurden somit rund 86.000 weniger niedersächsische Mädchen und Jungen geimpft. Sowohl bei Gesamtimpfungen als auch bei Erstimpfungen liegt Niedersachsen unterhalb des Bundestrends. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei HPV-Erstimpfungen zur Krebsvorsorge. Hier steht in Niedersachsen ein Minus von 30 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse im Rahmen des niedersächsischen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Für die repräsentative Analyse wurden ambulante Behandlungsdaten von niedersächsischen DAK-versicherten Kindern und Jugendlichen wissenschaftlich untersucht und mit der Situation vor der Pandemie verglichen. DAK-Landeschef Dirk Vennekold warnt vor den Folgen der Impflücke und sieht akuten Handlungsbedarf.
„Mit einem Anteil geimpfter Kinder von 31,8 Prozent liegt Niedersachsen unter dem Bundesdurchschnitt. Dieses Ergebnis ist alles andere als zufriedenstellend“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. „Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen sind die ausgefallenen oder verschobenen Erstimpfungen dringend nachzuholen. Sonst kann es sein, dass die Gesundheit vieler junger Menschen plötzlich wieder durch Krankheiten bedroht wird, die als fast ausgerottet galten. Wir brauchen weiterhin Information und Aufklärung, denn Impfen ist eine wichtige Vorsorge und Investition für die Zukunft.“
Weniger Impfungen und Arztbesuche als Vor-Corona
Nach den Daten der DAK-Gesundheit nahm der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen, die eine Impfung erhielten, insgesamt um zehn Prozent ab. Damit wurden 2021 hochgerechnet rund 86.000 weniger niedersächsische Kinder und Jugendliche geimpft als 2019. Auch gab es weniger Arztbesuche: So gingen landesweit hochgerechnet rund 180.000 weniger Mädchen und Jungen in die Praxen als vor der Pandemie (minus sieben Prozent).
Ein Drittel weniger HPV-Erstimpfungen
Bei HPV-Impfungen zur Krebsvorsorge gingen die Zahlen 2021 in Niedersachsen besonders stark zurück: So sanken Gesamtimpfungen um 19 Prozent und Erstimpfungen um knapp ein Drittel (30 Prozent). Dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Insgesamt wurden in Niedersachsen weniger Kinder und Jugendliche gegen HPV geimpft als im Bund. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs, Anal- und Peniskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum verursachen. Eine Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.
Rückgang bei Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Kinderlähmung
Deutlich ist auch die Abnahme bei den Gesamtimpfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B mit einem Minus von 19 Prozent (die sogenannte 6-fach-Impfung: DTap-IPV-Hib-HepB). Im Bereich Pneumokokken erhielten 36.000 weniger Kinder und Jugendliche eine Impfung (minus 17 Prozent) – eine fast doppelt so starke Verringerung wie im Bund (minus neun Prozent). Einen ebenfalls großen Rückgang gab es bei Gesamtimpfungen gegen Meningokokken C (minus 21 Prozent). Unter Gesamtimpfungen werden sowohl die erste und letzte Dosis eines Impfzyklus sowie Auffrischimpfungen zusammengefasst.
Ein Sonderfall in der DAK-Sonderanalyse ist die Masern-Mumps-Röteln-Impfung: Während die Dreifach-Impfung in Niedersachsen im Jahr 2021 um 24 Prozent zurück ging, stieg die Vierfach-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken um neun Prozent an. Der Rückgang wurde in Niedersachsen nicht ausgeglichen.
Für den niedersächsischen Kinder- und Jugendreport untersuchte das Wissenschaftsteam von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 73.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Niedersachsen versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Beispielsweise flossen aktuell Daten aus 356.000 Arztbesuchen und 65.000 Impfungen in die Analyse ein.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 480.000 in Niedersachsen, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.
Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus. Informationen zur HPV-Impfung gibt es unter: www.dak.de/hpv
Freundliche Grüße
Arno Prähler
DAK-Gesundheit Unternehmenskommunikation / Public Relations Pressesprecher Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen
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