Zwangsehen verstoßen gegen Menschenrechte
Caritas: Prävention und Stärkung der Opfer notwendig
Berlin (ots)
Als klaren Verstoß gegen Menschenrechte bezeichnet der Deutsche Caritasverband (DCV) Zwangsverheiratungen. In einem Positionspapier fordert der DCV dazu auf, durch Aufklärung und Beratung zur Verhinderung von Zwangsehen beizutragen sowie den Operschutz zu stärken.
Aus Sicht der Caritas dürfen Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsehen nicht nur bei Mädchen und jungen Frauen als Hauptbetroffenen, sondern müssen bei Geschlechterrollen und innerfamiliären Strukturen ansetzen.
Es gilt ein Klima zu schaffen, das Zwangsverheiratungen verhindert. Dazu bedarf es einer offensiven gesellschaftlichen Debatte, die schon in den Schulen beginnt.
Eine zentrale Forderung des Deutschen Caritasverbandes ist die Stärkung der Opfer. Diese benötigen konkrete Hilfe wie Beratungsstellen und Frauenhäuser. Dafür müssen ausreichende Mittel bereitgestellt werden.
Die rechtliche Situation der Betroffenen muss verbessert werden. Wesentlich ist, dass die Opfer ein eigenständiges Aufenthaltsrecht erhalten. Sie dürfen nicht an der Flucht aus der erzwungenen Ehe und der Wahrnehmung ihrer Rechte gehindert werden, weil sie um Ihren Aufenthaltsstatus fürchten müssen.
Kritisch beurteilt die Caritas die Tatsache, dass die öffentliche Debatte zum Thema Zwangsehen bislang stark von Pauschalurteilen und Klischees beeinflusst ist. Bereits vorhandene Fremdheitsgefühle und Vorurteile werden noch verstärkt. Es ist daher eine differenzierte Herangehensweise und sachliche Berichterstattung nötig.
Das Positionspapier des DCV "Verhinderung von Zwangsehen und Stärkung des Opferschutzes" findet sich im Internet: http://www.caritas.de/presse/stellungnahmen
Kontakt: Isabell Zwania, Dr. Elke Tießler-Marenda, Referat Migration und Integration, Telefon: 0761 200-331/-371; E-Mail: isabell.zwania@caritas.de; elke.tiessler-marenda@caritas.de
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