Kolping: Weniger Steuern statt Ausbildungsplatzabgabe
Köln (ots)
Betriebe erfüllen gesellschaftliche Aufgabe
Steuerentlastungen für ausbildende Betriebe statt einer Ausbildungsplatzabgabe fordert das Kolpingwerk Deutschland. Mit der Möglichkeit einer Zahlung sei zu befürchten, dass sich wie schon bei der Schwerbehindertenabgabe große Betriebe von den Kosten einer Ausbildung freikaufen würden, urteilt Franz Schwenger, Leiter der Arbeitsgruppe "Berufliche Bildung" des Kolpingwerkes Deutschland.
An einer Ausbildung durch den einzelnen Betrieb sei aber grundsätzlich festzuhalten. Die gewünschte steuerliche Entlastung begründe sich mit der gesellschaftlichen Aufgabe, die ein ausbildender Betrieb übernehme. "Vergessen wir nicht, dass ein Lehrling im Betrieb auch an gesellschaftliche Maßstäbe und das Arbeitsleben gewöhnt wird." Der Auszubildende erfahre Fürsorge und Betreuung und eine Sozialisierung in die Berufswelt.
Das Kolpingwerk Deutschland warnt weiter davor, dass mit einer Ausbildungsplatzabgabe zumindest langfristig das duale System der Ausbildung in Betrieb und Berufsschule aufgehoben werden könne. "Die berufliche Bildung könnte immer verschulter werden und die Anbindung an den Betrieb kippen", warnt Franz Schwenger.
In dem geplanten Ausbildungsfonds sieht das Kolpingwerk Deutschland allein einen zusätzlichen Aufwand für die Betriebe: "Wie alle bürokratischen Vorgänge ist der Umgang mit der Ausbildungsplatzabgabe ein zusätzlicher Kostenfaktor", rechnet Franz Schwenger vor.
Die steuerliche Entlastung für den ausbildenden Betrieb sei dagegen einfach über die jährliche Steuererklärung abzurechnen. Das Kolpingwerk Deutschland betreibt zur Vermittlung Jugendlicher Datenbanken für die Ausbildungs- und Stellensuche. Unter www.kolping.de/service/jugendundberuf können User Gesuche aufgeben und sich orientieren.
Das Kolpingwerk Deutschland ist einer der größten katholischen Sozialverbände Deutschlands mit über 276000 Mitgliedern.
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