Eine Frage des Charakters - Kommentar von Dominik Bath
Berlin (ots)
Intern wird dem neuen Messechef Martin Ecknig noch immer nachgesagt, dass er mit der neuen Branche, in der er nun tätig ist, fremdelt. Ecknig, der lange für Siemens das Immobiliengeschäft verantwortet hat, ist seit gut einem Jahr im Amt.
In erster Linie soll er das pandemiebedingt eingebrochene Messegeschäft wieder auf Kurs bringen. Ecknig, so heißt es, fällt das schwer. Kenntnisse über das Messegeschäft an sich fehlen ihm, auch Agilität wird ihm mitunter abgesprochen.
Für den gebürtigen Berliner wird es jetzt auch darum gehen, zu zeigen, dass er der richtige Mann für den Job ist. Das betrifft nicht nur die Zukunft der Internationalen Funkausstellung IFA, die nun unsicher ist.
Denn der Eigentümer der IFA, die gfu, hat sich mit neuen Partnern zusammengeschlossen. Das könnte dazu führen, dass man dem Messestandort Berlin den Rücken kehrt und die Funkausstellung ab 2024 woanders stattfinden lässt.
Dass es überhaupt so weit kam, wird von Beobachtern vor allem dem früheren Messechef Christian Göke zugeschrieben, der Ende 2020 das Landesunternehmen verließ und bei dem Unternehmer Werner Gegenbauer anheuerte.
Göke kennt sich nach drei beruflichen Jahrzehnten im Messegeschäft gut aus, hat Kontakte, weiß aus seiner langjährigen Tätigkeit um jede Kennzahl der Berliner Messe und ihres Geschäfts. Dass sein Engagement in Sachen IFA Fragen aufwirft und Kritik hervorruft, muss er sich gefallen lassen.
Berlin jedenfalls wird nicht alles mit sich machen lassen. Und sowieso könnte man den Messekalender ab dem September in zwei Jahren wohl auch mit einer anderen Großveranstaltung füllen. Dennoch steht für Ecknig und Vorgänger Göke viel auf dem Spiel - und so wird die Zukunft der IFA auch zur Charakterfrage.
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