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WAZ: Polizei im Funkloch - Kommentar von Gregor Boldt
Essen (ots)
Feierlich eröffnete Innenminister Friedrich im Juni das Cyber-Abwehrzentrum in Bonn. Die moderne Verteidigungslinie gegen die Angriffe aus dem Internet - über die Wirksamkeit wird zu befinden sein - steht also. Auf der Straße sind die deutschen Sicherheitsbehörden technisch allerdings noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Bereits 2006 sollte bundesweit der digitale Polizeifunk eingeführt worden sein. Nun soll es 2014 werden. Der Grund: Kompetenzstreitigkeiten, technische und finanzielle Probleme. So lange funkt der Schutzmann analog oder nimmt sein Handy. Unglaublich. Was beim Funk nicht funktioniert, hat beim Radio geklappt und somit zu einer Verschärfung des Problems geführt. Digitale Radiosignale stören den analogen Funk. Die zuverlässige Kommunikation bei Großlagen, bei denen auch die Handynetze zusammenbrechen, ist gefährdet. Nur zur Erinnerung: Der Ausfall des Funks kann tödliche Folgen haben - wie bei der Loveparade in Duisburg. Für die Großdemo in Dortmund haben sich die Beteiligten geeinigt. Eine langfristige Lösung für folgende Massenereignisse gibt es nicht. Sie wird aber gebraucht. Dringend.
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