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WAZ: Umweltzone Ruhrgebiet: Die oder keine - Kommentar von Jürgen Polzin

Essen (ots)

Wie veräppelt muss sich der Spediteur Müller
eigentlich vorkommen, wenn er mit seinem Kleinlaster nicht mehr über 
die Brackeler Straße in Dortmund fahren darf, sein Kollege Meier in 
Essen aber vom Fahrverbot nicht betroffen ist?
 Flickschusterei ist die schlechteste Lösung, auf die sich die 
Ruhrgebietsstädte im Kampf gegen den gesundheitsgefährdenden 
Feinstaub verständigen sollten. Wer eine Straße sperrt, verlagert das
Problem in eine andere. Sinn machen Fahrverbote daher nur, wenn sie 
städteübergreifend wirken.
 Die oder keine, mag man zu einer Umweltzone Ruhrgebiet sagen. Doch 
so richtig sie ist: Es gibt nichts Unpopuläreres für 
Kommunalpolitiker, als den Menschen zu verbieten, ihr Auto zu 
benutzen. Es träfe ja auch Besitzer betagter Fahrzeuge, von denen die
meisten nicht das Geld haben, ein neues zu kaufen. Feigheit vor dem 
Wähler aber ist bei diesem Thema falsch. Die Umweltzonen werden 
kommen. Ab 2010 gelten auch bei den Stickoxiden strenge 
EU-Grenzwerte. Je eher und effektiver das Problem im Ballungsraum 
Ruhrgebiet angegangen wird, desto besser.

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