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BILD.de: Innenminister Joachim Herrmann (Bayern) fordert ein Verbot von Scientology

Berlin (ots)

Der gestern Abend ausgestrahlte ARD-Film "Bis
nichts mehr bleibt" von Regisseur und Drehbuchautor Niki Stein (8,69 
Millionen Fernsehzuschauer) hat eine neue Debatte über die 
umstrittene Scientology-Organisation ausgelöst.
Jetzt fordert der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (53, 
CSU) ein Verbot der Organisation und nennt sie "verfassungsfeindlich,
menschenverachtend und gefährlich".
Herrmann zu BILD.de: "Scientology ist eine menschenverachtende 
Organisation, die verfassungsfeindliche Zielsetzungen verfolgt. Die 
Lehre der Scientologen zielt auf ein totalitäres Herrschaftssystem, 
in dem eine Gleichberechtigung der Menschen nicht vorgesehen ist. 
Dabei sollen die Besseren, Klügeren und Stärkeren über die 
Schwächeren herrschen. Das ist mit unserer 
freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht zu vereinbaren."
Aus diesem Grund will der CSU-Politiker die Organisation nun 
verbieten lassen. "Ja, ich befürworte ein Verbot. Scientology ist 
gefährlich und hat in unserem Land keinen Platz", sagte Herrmann 
BILD.de. Allerdings gäbe es für das Verbot auf Bundesebene derzeit 
keine Mehrheit.
Trotzdem will Herrmann die Sekte weiter durch den 
Verfassungsschutz beobachten lassen. "Bis dahin ist es nur konsequent
und richtig, dass wir in Deutschland Scientology durch den 
Verfassungsschutz beobachten lassen", so Herrmann weiter.
Der bayerische Innenminister begründet die Beobachtung der Sekte 
mit den verfassungsfeindlichen Tendenzen der Organisation. 
"Scientology will die Grundrechte der einzelnen Bürger, die in 
unserer Verfassung einen ganz hohen Stellenwert haben, beseitigen", 
sagte Herrmann BILD.de.
Die Organisation vertrete die bedingungslose Unterordnung des 
Einzelnen unter ein totalitäres Herrschaftssystem. "Dabei werden die 
persönlichen Grundrechte des Einzelnen ausgeschaltet. Das steht in 
einem fundamentalen Gegensatz zum Grundgesetz", so Herrmann weiter.
Scientology wurde 1954 durch den US-amerikanischen 
Science-Fiction-Autor Lafayette Ronald Hubbard gründet. Die erste 
Niederlassung in der Bundesrepublik entstand 1970. Die Organisation 
ist in Deutschland weder als Religion noch als Kirche anerkannt. Der 
Verfassungsschutz geht von 5000 bis 6000 Mitgliedern in der 
Bundesrepublik aus.
Das ganze Interview auf BILD.de unter: www.bild.de/BILD/politik/20
10/04/01/scientology-interview-muss-die-sekte/verboten-werden-herr-in
nenminister-joachim-herrmann-bayern.html

Pressekontakt:

Franz Solms-Laubach, BILD
Tel: +49 (0) 30 25 91-79 217
E-Mail: franz.solms-laubach@bild.de

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