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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Tarifabschluss bringt K+S-Beschäftigten mehr Geld und Sicherheit

Tarifabschluss Kali- und Steinsalzindustrie: Beschäftigte bekommen 3,2 Prozent Plus und Sicherheit durch Verlängerung des Zukunftskonzeptes

Mehr Geld und mehr Sicherheit: Nach langwierigen und intensiven Verhandlungen hat sich die IGBCE in der Nacht von Freitag auf Samstag mit dem Verband der Kali- und Salzindustrie (VKS) in der vierten Tarifrunde auf einen Abschluss für die 10.000 Beschäftigten des Bergbauunternehmens geeinigt. Neben einem Entgeltplus von 3,2 Prozent und mehr Geld für Beschäftigte im Schichtbetrieb bringt dieser durch die Verlängerung der Zukunftsvereinbarung Arbeitsplatzsicherheit bis Ende 2028.

IGBCE-Verhandlungsführer Moritz Hautmann betont: „In der schwierigen wirtschaftlichen Lage haben wir alles rausgeholt, was ging. Wir haben ein umfangreiches Gesamtpaket geschnürt, das die Beschäftigten finanziell entlastet und ihnen mehr Sicherheit gibt.“ Besonders hervorzuheben sei die geforderte und durchgesetzte Weiterentwicklung des Gewerkschaftsbonus: „Die jährliche Zahlung an Mitglieder der IGBCE erhöht sich um 120 Euro. Zusätzlich bleibt der freie Tag für Gewerkschaftsmitgliede erhalten“

So sieht die Einigung im Detail aus:

Entgelterhöhung:

  • Ab 1. April 2025 steigen die Entgelte um 3,2 Prozent.
  • Ab 1. August 2025 erhöhen sich die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Ausbildungsjahr.
  • Für alle Beschäftigten inkl. Auszubildenden wird für die Jahre 2025 und 2026 eine steuer- und sozialversicherungsfreie Erholungsbeihilfe in Höhe von 156 Euro pro Jahr gezahlt.
  • Laufzeit: 24 Monate, bis 31. Dezember 2026

Schichtarbeit:

  • Mitarbeitende im Dreischichtbetrieb bekommen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr eine Entlastungsfreischicht.
  • Ab 1. April 2025 wird die die Nachtzulage von 29 auf 32,50 Euro erhöht.

Gewerkschaftsbonus:

  • Der Gewerkschaftsbonus wird um 120 Euro auf 400 Euro pro Jahr erhöht (Auszahlung jeweils im Mai).

Umkleidepauschale

  • Die Umkleidepauschalte steigt in vier Schritten von aktuell 300 auf 400 Euro in 2028.

Zukunftskonzept

Das „Zukunftskonzept 2026“ bleibt bis zum Ende der regulären Laufzeit - bis zum 31. Dezember 2026 – unverändert und wird danach mit leichten Anpassungen um zwei Jahre verlängert. Dadurch sollen bis zum 31. Dezember 2028 die deutschlandweit rund 10.000 Arbeitsplätze der Beschäftigten gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden.

Das Konzept wird verlängert, weil der Kali- und Steinsalzbergbau in Deutschland weiterhin vor erheblichen Herausforderungen steht. Die vielfältigen Gründe dafür sind unter anderem ein schwieriges Marktumfeld, schwankende Preise und hoher Wettbewerbsdruck bei gleichzeitig steigenden Kosten durch zurückgehende Rohsalzmengen und höhere Energiepreise.

„Mit dem Zukunftskonzept ist das Unternehmen gut aufgestellt, um die Transformation voranzutreiben und langfristig die Arbeitsplätze im Land zu erhalten“, erklärt Hautmann und ergänzt: „Wir haben damit eine Brücke gebaut, bis sich die Preisentwicklung für Kali und Salz wieder verbessert. Die Beschäftigten beweisen damit erneut, dass sie mit der Anhebung ihrer Arbeitszeit auch bereit sind, ihren Anteil zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze einzubringen.“

Die Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung bleiben damit bis Ende 2028 bestehen. Wichtig sei aber, dass alle Eingriffe in die Arbeitszeit bis zum Auslaufen der Vereinbarung befristet seien. Danach gelte wieder eine 38-Stunden-Woche. Hautmann unterstreicht: „Die von den Arbeitgebern geforderte 40. Wochenstunde ohne Entgeltausgleich haben wir erfolgreich abgewendet.“

Das „Zukunftskonzept 2028“ umfasst folgende Punkte:

Arbeitszeit und Jahresarbeitszeitkonto: Die tarifliche Wochenarbeitszeit bleibt in den Jahren 2027 und 2028 bei 40 Stunden pro Woche. Die 39. Stunde wird weiterhin abhängig von der Dividende des Unternehmens bezahlt. Hinzu kommen nur zwei weitere Stufen in der Staffelung der Zahlungen. Der Zuschlag für die 40. Stunde verändert sich. Diese wird ab 2027 eins zu eins ins das Jahresarbeitszeitkonto eingebracht und kann von diesen entweder in Zeit und in Geld entnommen werden. Ab der 41. Stunde werden 25 Prozent Mehrarbeitszuschlag angerechnet.

Investitionen: K+S sagt zu, die zur Umsetzung der Unternehmensstrategie erforderlichen Investitionen und Mittel zur Verfügung zu stellen

Beschäftigungssicherung: Die Beschäftigungssicherung verlängert sich analog der vorherigen Vereinbarung bis zum 31. Dezember 2028.

Im deutschen Kali- und Steinsalzbergbau arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Sie gewinnen und verarbeiten Kali und Salz in Bergwerken und Salinen. Das Salz wird im Winter als Streusalz für die Straßen genutzt und aus den Kalirohsalzen entstehen wichtige Kalium- und Magnesiumdüngemittel für die Landwirtschaft. Zusätzlich gibt es weitere mehr als hundert Verwendungsmöglichkeiten für Salz. Verkauft wird es unter anderem als Speise-, Gewerbe-, Auftau- und Industriesalz.

Der Entgelttarifvertrag und das Zukunftskonzept gelten für die Beschäftigten des Bergbauunternehmens K+S. Die meisten Beschäftigten arbeiten in den Werken im osthessischen Philippsthal (4200 Beschäftigte), in Zielitz bei Magdeburg (2000 Beschäftigte) und in Kassel (1000 Beschäftigte).

Für Rückfragen: Für Rückfragen: Isabel Niesmann, Tel.: +495117631165, mobil: +491713389767, E-Mail: Isabel.Niesmann@igbce.de

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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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