Corona-Krise: Linke kritisieren Informationspolitik des Robert-Koch-Instituts
Osnabrück (ots)
Corona-Krise: Linke kritisieren Informationspolitik des Robert-Koch-Instituts
Bartsch nennt Einstellung regelmäßiger Pressekonferenzen "falsches Signal" - Appell an Gesundheitsminister Spahn
Osnabrück. Die Linken im Bundestag kritisieren scharf die Entscheidung des Robert-Koch-Instituts (RKI), seine regelmäßigen Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie einzustellen. Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Entscheidung des RKI setzt ein falsches Signal. Wir sind in einer gefährlichen Phase des Übergangs. Über die Auswirkungen der jetzt beschlossenen Lockerungen müssen Bevölkerung und Medien regelmäßig umfassend von der Bundesebene unterrichtet werden, auch per Pressekonferenz." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollte nach den Worten von Bartsch veranlassen, dass die Entscheidung korrigiert wird. "Ansonsten sollte er selbst Bevölkerung und Medien zweimal in der Woche über das Infektionsgeschehen informieren", forderte der Linken-Politiker.
RKI-Vizepräsident Lars Schaade hatte die Entscheidung des Instituts vergangene Woche damit begründet, dass die Fallzahlen glücklicherweise seit längerer Zeit zurückgingen. Er kündigte an, man wolle die Briefings künftig anlassbezogen veranstalten. Auch würden per Verteiler und auf der RKI-Webseite weiterhin Informationen bereitgestellt. Das RKI, das dem Bundesgesundheitsministerium untersteht, hatte sich zunächst täglich den Fragen von Medienvertretern gestellt. Zuletzt fanden die Briefings zweimal pro Woche statt.
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