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Westfalenpost: Frohe Botschaft Klimaschutz heißt nicht Verzicht

Hagen (ots)

Von Lorenz Redicker
Klimaschutz rechnet sich - diese frohe Botschaft verkündet 
Umweltminister Gabriel schon lange. Seit gestern kann er seine 
Aussage mit einer Studie des Umweltbundesamtes belegen, die Kosten 
und Nutzen - ökologisch wie ökonomisch - des in Meseberg 
beschlossenen Klimaschutzprogramms der Koalition fein säuberlich 
beziffert. Das ganze seriös, also vorsichtig gerechnet: mit einem 
Ölpreis von 60 Dollar.
 Nun ist das Werk noch gar nicht abgeschlossen; Gabriel hat lediglich
einen Zwischenbericht vorgestellt. Aber länger wollte der 
Umweltminister nicht warten; schließlich ist bislang nichts vom 
Meseberger Klimapaket in Gesetzesform gegossen, vieles noch strittig.
Die Studie soll Gabriel mithin in der politischen Auseinandersetzung 
besonders mit dem Wirtschaftsminister munitionieren.
 Was den ökologischen Wert des Pakets betrifft, beschreibt die Studie
insofern ein Maximum: 36 Prozent CO2-Einsparung sind möglich, wenn 
all das, was in Meseberg vereinbart wurde, umgesetzt wird - ohne 
Ausnahmen. Das steht kaum zu erwarten. Weitere Voraussetzung: Bürger 
und Betriebe müssen wie erhofft mitmachen. Also Kellerdecken und 
Hauswände dämmen, sparsame Kühlschränke kaufen, effiziente 
Elektromotoren verwenden. Doch ausgerechnet hier, wo Ökonomie und 
Ökologie so wunderbar zusammenlaufen, geht wenig voran. Der Mensch 
ist träge. Gabriel setzt deshalb im Zweifel auf Zwang, Glos bremst.
 Dieses Beispiel mangelnder Investitionen in Energieeffizienz zeigt: 
Klimaschutz muss nicht Verzicht bedeuten (jedenfalls derzeit nicht). 
Aber ohne Verhaltensänderung geht es nicht.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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